Neudorf. Acht Lauben wurden in den vergangenen Tagen in der Duisburger Kleingartenanlage Nachtigallental aufgebrochen. Der Schaden ist größer als der Wert.
Acht Lauben sind in den vergangenen Tagen im Neudorfer Kleingartenverein (KGV) Nachtigallental aufgebrochen worden. Das Ergebnis: Bohrmaschine weg, Akku-Schrauber futsch, die Stichsäge ebenso. Sämtliche Werkzeuge wurden aus der Laube gestohlen. „Den Rasenmäher haben sie stehen lassen, hatten wohl wenig Lust auf Gartenarbeit“, nimmt‘s Felice Boffilo mit Galgenhumor. Tatsächlich ist ihm und den anderen Besitzern im Kleingartenverein (KGV) Nachtigallental überhaupt nicht zum Lachen zumute.
Polizei Duisburg: Diebe nutzen Wintermonate
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Laut dem Vorsitzenden des KGV an der Lotharstraße, Roland van Heel, ereignete sich die Tat in der Nacht zum 6. Januar. „Denn am Sonntag, dem 5., war noch einer der betroffenen Laubenbesitzer auf dem Gelände und hat nichts Auffälliges feststellen können“, berichtet van Heel. Werkzeuge, Maschinen und eine Musikbox wurden entwendet, Türen aufgebrochen und die Häuschen durchwühlt. „Es ist nicht das erste Mal“, stellt der Vorsitzende resigniert fest. Gerade in Wintermonaten käme es regelmäßig vor, dass in Kleingärten eingebrochen werde. „Es sind weniger Leute auf der Anlage. Außerdem grenzt unser Verein direkt an der Autobahn an – bei dem Krach fällt Lärm hier nicht so auf.“ Vielleicht gebe es den Tätern noch mehr Sicherheit, vermutet der 62-Jährige. „Der Schaden durch Vandalismus ist zigfach höher als der Wert der gestohlenen Sachen – keiner lässt hier Wertsachen wie Geld oder Schmucken in den Lauben“, sagt van Heel. Aufgehebelte oder aufgebrochene Türen und Fenster sowie Verwüstungen in den Lauben würden deutlich mehr Schaden anrichten.
„Beim letzten Einbruch haben sie einen Feuerlöscher in einer Laube entleert – alles verschmutzt oder kaputt“, ärgert sich van Heel, der davon ausgeht, dass alle acht Aufbrüche in ein und derselben Nacht stattfanden.„Es wäre das gängige Vorgehen der Diebe“, erklärt Polizei-Pressesprecherin Jacqueline Grahl. Zum jetzigen Zeitpunkt stünde aber noch nichts fest. Die Polizei ermittelt in dem „Nachtigallental-Fall“ wegen des Verdachts auf besonders schwerem Diebstahl. Auch die Polizei registriert vermehrte Diebstähle in den Monaten Dezember und Januar. „Lauben geraten in den Wintermonaten ins Visier von Einbrechern. Nur wenige Kleingärtner nutzen dann den Garten“, so Grahl. Umso wichtiger sei es, dass Zeugen sich melden, die etwas Unübliches oder Verdächtiges beobachtet haben.
Kleingartenfreunde aus Neudorf beraten über Sicherheitsvorkehrungen
Die Abteilung Kriminalprävention/Opferschutz informiert ebenfalls regelmäßig in Kleingartenvereinen über Möglichkeiten, wie man Lauben schützen kann. „Am besten Wertsachen und Werkzeuge immer mitnehmen sowie vernünftige Schlösser montieren“, fasst die Pressesprecherin zusammen.
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Felice Boffilo (67) hatte Metall-Türen und stabile Schlösser angebracht. Trotzdem schafften es die oder der Täter sie aufzuhebeln. „Das ist schrecklich. Jahrelang steckt man Geld, Arbeit, Fleiß und Liebe in sein Projekt und dann so ein Schlag ins Gesicht“, sagt Boffilo mehr enttäuscht als verärgert. Seine Frau will die Fotos vom Tatort nicht sehen. „Man fragt sich schon, ob man noch sicher ist und irgendwie verliert man auf einmal die Lust am Weiterwerkeln.“ Die Täter wüssten gar nicht, was sie anrichten. „Unverschämt sind die. Die haben wohl Bierchen zwischendurch getrunken, Flaschen standen hier halbleer rum.“
Er hofft, genau wie van Heel und die restlichen Gartenfreunde, dass die Täter schnell gefasst werden. Ob und wie neue Sicherheitsvorkehrungen im Kleingartenverein Nachtigallental getroffen werden, müsse man noch entscheiden, so Roland van Heel.