Duisburg. . Unkraut wird nicht überall geduldet. Bei Kleingärtnern in Duisburg gibt klare Regeln für den Umgang mit unerwünschten Gewächsen.

Moos zwischen den Terrassenfugen, Gänseblümchen auf dem frisch gemähten Rasen oder Giersch im liebevoll angelegten Blumenbeet: Wer seinen eigenen Garten pflegt, hat auch immer wieder mit unerwünschten Pflanzen zu kämpfen. Der Neudorfer Kleingartenverein Nachtigallental regelt, mit welchen Methoden seine Mitglieder das Unkraut jäten dürfen.

„Wir haben an sich eigentlich kein großes Problem damit, denn jeder ist selbst für seine Anlage verantwortlich“, sagt der Vorstandsvorsitzende Roland van Heel, der sich um die Verpachtung der insgesamt 108 Gärten an der Lotharstraße kümmert. „Die meisten davon sind sehr gepflegt, aber manche sind auch eine Katastrophe“.

Abmahnung vom Vorstand droht

Wer sich nicht um seine Grünfläche bemüht, so dass Pflanzen und Sträucher etwa schon zum Nachbarn rüberwuchern, wird vom Vorstand abgemahnt. „Die Samen fliegen ja auch rüber“, nennt van Heel einen weiteren Grund. Im schlimmsten Fall müsse das Mitglied seinen Platz räumen.

Die Kleingärtner seien auch für den Weg vor dem eigenen Gartentor verantwortlich. Chemische Hilfsmittel sieht van Heel dabei aber gar nicht gerne: „Ich persönlich finde das nicht in Ordnung. Es gibt bessere Alternativen“, sagt er.

Zwei bis drei Stunden pro Woche

Wie zum Beispiel, das Unkraut direkt mit der Schaufel auszugraben. „Wichtig ist es, die Wurzel zu erwischen. Ich selbst brauche pro Woche zwei bis drei Stunden, um meinen Garten instand zu halten“. Vorstandsmitglied Udo von Linden sieht das genauso und rät: „Man kann genauso gut mit einem Dreizack den Boden auflockern“.

Vor allem im Mai habe der Verein mit Wildkräutern aller Art zu kämpfen. Besonders oft vertreten: Vogelmiere und Giersch, das auch als Heilpflanze verwendet werden kann. Das Frühjahr ist aber auch die Zeit der Schädlinge, wie etwa des Buchsbaumzünslers und der Schnecken.

Gegen Letztere dürften Mitglieder im Kleingartenverein Nachtigallental auch zum Schneckenkorn greifen, beim Buchsbaumzünsler hingegen kennt van Heel kein effektives Mittel. „Ich selbst musste drei kahlgefressene Bäume wegschmeißen“, bedauert er.