Duisburg. Fünf Jahre Kampf gegen den Krebs: Ratsherr Manfred Kaiser ist nach vielen Operationen tumorfrei und bereit für die Kommunalwahl 2020.

Seinen 71. Geburtstag hat der Duisburger Ratsherr Manfred Kaiser (SPD) in Ägypten gefeiert. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn die letzten fünf Jahre hat er gegen mehrere Krebserkrankungen gekämpft. Und gewonnen.

Blut im Stuhl, das war das Warnzeichen, das Kaiser, der für den Wahlbezirk Laar, Beeck-West und Beeckerwerth im Einsatz ist, 2015 zum Arzt gehen ließ. Im Helios Klinikum Duisburg wurde Mastdarmkrebs diagnostiziert, außerdem wurden mehrere Leberherde entdeckt. „Im ersten Moment schockt diese Diagnose einen schon“, erinnert sich Kaiser. „Aber man kann nicht darauf warten, dass der liebe Gott einen zu sich holt, sondern muss etwas unternehmen.“

Mehrere Operationen an Leber und Mastdarm

Der erste Schritt: Die rechte Leber wurde entfernt. Nach der Operation stellte sich heraus, dass es sich bei diesen Herden um lebereigene Tumore handelt, die unabhängig vom Mastdarmkrebs entstanden waren. „Man kann hier also fast vom sprichwörtlichen ‚Glück im Unglück sprechen‘, dass wir dieser Erkrankung durch den Mastdarmkrebs auf die Spur gekommen sind“, erinnert sich Dr. Norbert Hennes, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasiven Chirurgie (AVC) am Helios.

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Nachdem Kaiser sich von dem Eingriff an der Leber erholt hatte, wurde der Mastdarmtumor entfernt. „Wir streben immer an, Schließmuskel erhaltend zu operieren, was bei Herrn Kaiser aufgrund der Lage und der Größe des Tumors leider nicht möglich war“, so Dr. Hennes.

Schwimmen mit dem Stomabeutel

Zur Person: Manred Kaiser

Manfred Kaiser (71), vor seinem Ruhestand Kfz-Schlosser, ist in mehreren Duisburger Karnevals- und Sportvereinen aktiv. „Ich unterstütze Menschen mit Behinderungen und helfe den Bewohnerinnen und Bewohnern des Übergangsheims in Beeck“, so der SPD-Ratsherr.

Als Sprecher der SPD im Aufsichtsgremium des Zoos hat sich Kaiser für die Finanzierung des Tierparks am Kaiserberg eingesetzt.

Aber Kaiser arrangierte sich schnell mit der neuen Situation: „Die Krankenschwester, die mich im Gebrauch des Stomabeutels unterwiesen hat, bestätigte mir schon bei ihrem dritten Besuch im Krankenzimmer, dass ich den Wechsel nun perfekt beherrschte. Ich habe keine Einschränkungen dadurch. Da Schwimmen eine große Leidenschaft von mir ist, habe ich mir einen entsprechenden Schwimmgürtel aus Neopren zugelegt. Und wenn ich ein weißes Hemd trage, zum Beispiel mit der Uniform beim Karneval, dann ziehe ich eine weiße Manschette an, damit man den braunen Beutel unter dem Hemd nicht durchscheinen sieht. Ich esse und trinke auch alles ohne Schwierigkeiten“, erklärt Kaiser.

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Leider ging sein Kampf gegen den Krebs noch in zwei weitere Runden: 2017 wurde eine Lungenmetastase entdeckt, die in der Thoraxchirurgie am Helios Klinikum ebenfalls operativ entfernt wurde. Im Mai 2019 fielen vier neue Herde in der Leber auf.

Teamarbeit mit den Kliniken in Krefeld und Duisburg

Einer davon erstreckte sich entlang einer großen Vene. „Wir hatten die Sorge, dass der Tumor bereits mit dem großen, herznahen Gefäß verwachsen sein könnte, was bei der Operation einen kurzfristigen Gefäßersatz hätte erforderlich machen können“, so Dr. Hennes. Er diskutierte die Problematik im Rahmen einer regionalen Tumorkonferenz. Zusammen mit Dr. Christoph Wullstein, Chefarzt der AVC am Helios Klinikum in Krefeld, operierte er Kaiser in Krefeld, weil dort das Herzzentrum Niederrhein angesiedelt ist.

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Von dem Eingriff hat sich Kaiser gut erholt und ist aktuell tumorfrei. Für die Zukunft hat er einiges vor: „Meine Arbeit im Rat der Stadt Duisburg geht weiter. Bald stehen Neuwahlen an und neben meinen zahlreichen Ämtern bin ich nun auch als Lesepate im Kindergarten verpflichtet worden.“ Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Duisburg

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