Duisburg. Die letzte Kitaplatz-Vergabe in Duisburg machte hunderte Eltern sauer. Die nächste Runde soll besser werden, sagt der Jugendamtsleiter.
Manche Eltern haben die Zusage bereits im Briefkasten, sie haben einen Kindergartenplatz für ihr Kind und freuen sich darüber in öffentlichen Netzwerken, alle anderen macht das erst recht nervös. Denn im Sommer gab es viele Probleme, über 500 Eltern warteten auch zwei Wochen vor dem Start des Kindergartenjahres noch auf eine Zusage. Das soll nicht wieder passieren, sagt Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke.
„Ich gehe davon aus, dass es reibungsloser läuft“, erklärt er mit Blick auf das Kindergartenjahr 2020/21. Beim Kita-Gipfel im Oktober mit den Trägern in Duisburg habe man „konstruktive und einvernehmliche Lösungen gefunden“.
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Gemeinsame Vergabekriterien bei den Trägern
Bei dem Gipfel-Treffen auf Geschäftsführer-Ebene habe man sich etwa bei den Vergabekriterien angenähert. Priorität haben stadtweit jene Kinder in besonderen Situationen durch Krankheit oder Tod, dann Alleinerziehende, Auszubildende, berufstätige Elternpaare. Relevant ist auch das Alter des Kindes. Weiter unten in der Hierarchie kommen dann Faktoren wie Geschwisterkinder in der gleichen Einrichtung. Hinzu kommen individuelle Kriterien wie etwa die Religionszugehörigkeit bei kirchlichen Trägern, erklärt Köpcke.
Ein wichtiger Aspekt für die Planung ist auch, dass die freien Träger künftig sofort rückmelden, wenn Plätze vergeben sind, damit sich alle Beteiligten abstimmen können. Nicht unwichtig bei einem System, das zentral Optionen bei vielen Kitas zulässt, die Anmeldung selbst aber dezentral in den einzelnen Einrichtungen organisiert.
In Duisburg gibt es 77 Familienzentren, 75 Plus-Kitas, die besondere finanzielle Förderung erhalten, und 99 Sprachförderkitas, insgesamt 772 Gruppen mit 16.374 Plätzen. (Stand Januar 2019). Der überwiegende Teil fällt auf Ü3-Plätze (13.878)
Eltern müssen ihre Anmeldung bei Kita-Place bestätigen
Manche Probleme seien in der Vergangenheit technischer Art gewesen und könnten von den Eltern selbst vermieden werden, sagt Köpcke. Alle Träger der über 16.000 Plätze sind im Internet-Vormerkystem Kita-Place vertreten. Hier können Eltern acht Wunscheinrichtungen nennen, die für ihre Kinder in Frage kommen könnten. Haben sie alles fertig eingetragen, bekommen sie eine Bestätigungs-Mail.
„Das ist wie beim Einkauf im Internet, nach der Bestellung muss man das über einen Link in der Mail bestätigen“, erklärt der Jugendamtsleiter. „Geschieht das nicht, dürfen wir die Daten nicht verwenden.“ Diesen Klick in der Mail hätten in der Vergangenheit aber viele Eltern vergessen. Ein häufiges Missverständnis sei außerdem, dass Kita-Place ein Vormerkprogramm und kein Vergabesystem ist. Und ohnehin wird das Jugendamt nicht müde, darauf hinzuweisen, dass man sich die Kitas selbst anschauen sollte mit ihren Besonderheiten, Konzepten, ihrer Atmosphäre.
Neue Verträge sollen Masernschutzgesetz berücksichtigen
Bevor die Eltern ihre Betreuungsverträge bekommen, muss die Verwaltung noch einmal grundsätzlich aktiv werden: Das Masernschutzgesetz, das im November vom Bundestag beschlossen wurde, muss noch in die Vorlagen eingearbeitet werden. Kinder, die in einer Kita oder einer Tagespflege betreut werden, müssen demnach ab dem ersten Geburtstag die Masernimpfungen vorweisen können. Das in den Einrichtungen tätige Personal muss ebenfalls geimpft sein.
Um Planungssicherheit zu haben, würden die meisten Träger auch weiterhin erst nach dem jährlichen Ratsbeschluss zur Jugendhilfeplanung im März anfangen, die Verträge rauszuschicken. Aber da weitere Kita-Plätze in Planung seien und weitere Träger ihr Interesse angemeldet hätten, ist Hinrich Köpcke zuversichtlich, dass im nächsten Kindergartenjahr auch wieder alle Rechtsansprüche erfüllt werden können.
Weitere Infos zur Kitaplatz-Vergabe gibt es unter https://www.duisburg.de/wohnenleben/kindergaerten/kindergaerten.php hier gibt es mehr artikel, bilder und videos aus duisburg
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