Duisburg. Fast alle Duisburger Eltern mit Rechtsanspruch haben zum Start des Kita-Jahres einen Betreuungsplatz bekommen – viele auf den letzten Drücker.

Nach erheblichen Problemen im Koordinierungsverfahren ist es dem Jugendamt gelungen, die meisten Eltern mit Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kita oder der Tagespflege zu versorgen. „Zum 1. August 4.154 Kinder neu in den Duisburger Kitas aufgenommen“, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit, „weitere 93 Kinder kommen noch bis zum 1. Oktober hinzu.“

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Neubauten öffnen erst mit Verzögerung

Damit seien „die Bedarfsanmeldungen der Eltern im Portal Kita-Place entsprechend der vom Rat vorgegebenen Betreuungsquoten bedient worden“, so Stadtsprecherin Gabi Priem.

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Diese Quoten liegen aber unterhalb der Gesamtzahl aller Duisburger Kinder mit Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, weil erfahrungsgemäß nicht alle Eltern einen Betreuungsplatz suchen. Nach dem 1. August gab es auch deshalb noch unversorgte Kinder, weil Kita-Neubauten nicht wie geplant rechtzeitig zum 1. August eröffnen konnten.

„Einige Eltern warten zwar laut Kita-Place noch auf einen Kitaplatz, die Angabe einer verlässlichen Anzahl ist aber aufgrund einer sich ständig ändernden Datenlage nicht valide“, teilt das Jugendamt mit. Ein Teil dieser Eltern habe für ihr Kind bereits einen Platz in einer Tagespflege bekommen, ein weiterer Teil belege Betreuungsangebote im Rahmen des FlüKids-Projektes. „Darüber hinaus wurden Eltern Angebote für Plätze in einer Kindertageseinrichtung unterbreitet, die seitens der Eltern jedoch noch nicht angenommen wurden.“

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Klagen von Eltern abgewiesen oder zurückgezogen

Insgesamt 15 Eltern versuchten nach Information der Stadt ihren Rechtsanspruch beim Verwaltungsgericht Düsseldorf juristisch durchzusetzen – die Klagen seien aber allesamt entweder abgewiesen oder nach Versorgung mit einem Betreuungsplatz zurückgezogen worden.

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Auf den letzten Drücker: Nadine Brunner hat für Sohn Damian noch einen Platz bei den „Zaubersternen“ in Duisburg-Buchholz bekommen.
Auf den letzten Drücker: Nadine Brunner hat für Sohn Damian noch einen Platz bei den „Zaubersternen“ in Duisburg-Buchholz bekommen. © FUNKE Foto Services | Foto: Tamara Ramos

Das Portal Kita-Place, das zeigt die Erfahrung des jüngsten Anmeldeverfahrens, ist ein Grund für die Schwierigkeiten. Eltern registrieren dort ihre Bedarf und ihre Wunsch-Kita, werden aber nicht automatisch aus der Liste gestrichen, wenn sie einen Platz gefunden haben. Weil sich Eltern parallel auch direkt bei Kitas und Tagesmüttern bewerben und deren Angebote nicht zeitgleich mit dem Portal abgeglichen werden, fehlt den Mitarbeiter im Jugendamt der Überblick über die tatsächlich verfügbaren Plätze, Eltern vermissen Informationen zum Stand ihrer Bewerbung.

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Jugenddezernent: „Wir müssen besser werden“

„Wir müssen besser werden“, hatte Jugenddezernent Thomas Krützberg deshalb bereits im August gefordert und einen „Kita-Gipfel“ angekündigt. In den nächsten Wochen, so heißt es nun, werde er die Vertreter der freien Träger zu einer ersten Sitzung mit dem Jugendamt einladen.

Dann soll auch die Optimierung der Kitaplatz-Vergabe für alle Duisburger Kindertageseinrichtungen thematisiert werde, um das Vergabeverfahren durch die Kitas weitgehend einheitlich – und für die Eltern transparent – zu gestalten.

Erzieherinnen: Alle Stellen bei der Stadt besetzt

In allen städtischen Kindertageseinrichtungen sind zum Start des Kita-Jahres alle Personalstellen besetzt, teilt die Stadt mit. „Die Personalbemessung richtet sich nach den für ein Kindergartenjahr aktuell eingerichteten Gruppen und wird nach gesetzlichen Vorgaben vorgenommen und, soweit möglich, zeitnah besetzt.“

Ein Kita-Team besteht in der Regel aus der Leitung, der stellvertretenden Leitung, Erziehern, Kinderpflegern und einer Hauswirtschaftskraft. Je nach Größe der Kita und Art der Beschäftigung können so in einer Einrichtung bis zu 30 Beschäftigte eingesetzt sein.

Bei Engpässen (zum Beispiel aufgrund von Urlaub/Krankheit) werde auf den eingerichteten Springerpool zurückgegriffen. Sollten darüber hinaus unvorhergesehene Ausfälle auftreten, wird die jeweilige Kindertageseinrichtung mit Personal im Rahmen von Aushilfs- beziehungsweise Zeitverträgen unterstützt.