Duisburg. Drei weitere Duisburger Schulen dürfen sich „Talentschulen“ nennen. Fünf von NRW-weit 60 liegen in Duisburg, drei in Marxloh. Was das bedeutet.
Auch das Sophie-Scholl-Berufskolleg sowie die beiden Gesamtschulen Herbert-Grillo und Globus am Dellplatz dürfen sich ab dem kommenden Schuljahr 2020 „Talentschulen“ nennen. Das gab am Donnerstag das NRW-Ministerium für Schule und Bildung bekannt. In der ersten Runde wurden bereits das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium und das Mercator-Gymnasium ausgewählt, sie starteten im vergangenen Sommer.
Drei Talentschulen in Marxloh – Schulversuch geht über sechs Jahre
Damit werden künftig drei Marxloher Schulen und zwei weitere aus dem Stadtbezirk Mitte zusätzliche Stellen ausschreiben für den auf sechs Jahre angelegten Schulversuch. Diesen hatte NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) 2018 für landesweit 60 Schulen ausgerufen.
Die Talentschulen erhalten außerdem zusätzliche Ausstattung und Fortbildungen, um ein besonderes Förderprofil zu entwickeln. Erprobt werden soll, wie es gelingt, mehr Bildungsgerechtigkeit zu gewährleisten.
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Vorrangiges Ziel ist dabei, den engen Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen. Zur Bewerbung aufgerufen waren daher Schulen, die in einem besonders herausfordernden sozialen Umfeld agieren.
Kritiker halten diesen Versuch für obsolet: Weil längst bekannt sei, dass zusätzliches Personal und eine bessere Ausstattung auch zu besseren Ergebnissen führen. Und weil angesichts der großen Zahl der potenziellen Bewerber im Land die Zahl der „Talentschulen“ bei weitem zu gering sei.
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Zwei Gymnasien, zwei Gesamtschulen und ein Berufskolleg
Alle fünf Schulen waren bereits vor der ersten Runde ausgewählt, in der dann die beiden Gymnasien den Zuschlag bekamen. „Ich freue mich, dass nunmehr alle fünf Bewerberschulen erfolgreich abgeschnitten haben. Die Teilnahme ist ein wichtiger Impuls für die Schulen, aber auch für die Ortsteile, in denen die Schulen agieren“, so Oberbürgermeister Sören Link.
Bildungsdezernent Thomas Krützberg ergänzt: „Dass Duisburg fünf von landesweit insgesamt 60 Talentschulen stellt, ist ein toller Erfolg. Es spricht nicht nur für die hervorragende Arbeit der Schulen vor Ort, sondern auch dafür, dass die Jury und das Land erkannt haben, dass gerade in Duisburg neue Konzepte erprobt werden können, um Talente zu fördern.“
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Stadt sorgt für bauliche und digitale Infrastruktur
Das Amt für Schulische Bildung als Schulträger, das gemeinsam mit den Schulen die Wettbewerbsanträge gestellt hat, unterstützt die Schulen bezogen auf die notwendige bauliche und digitale Infrastruktur.
Ein wichtiger Aspekt im Rahmen des Wettbewerbs war die Sozialraumorientierung, mit dem Ziel die Schulen verstärkt zum Stadtteil zu öffnen. „Genau deswegen haben wir unsere Bewerbungen auf Schulen in Marxloh und Hochfeld fokussiert. Wir versprechen uns gerade hier die größten Effekte, um Bildungschancen und -erfolge zu erhöhen“, erklärt Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für Schulische Bildung. Die Schulen werden wissenschaftlich begleitet, um die Erkenntnisse des Schulversuchs zukünftig auch an anderen Schulen umzusetzen.