Duisburg. Die McDonald’s-Filiale im Duisburger Hauptbahnhof wird in ein „Restaurant der Zukunft“ umgebaut. Kunden und Mitarbeiter müssen sich umstellen.
Die McDonald’s-Filiale im Duisburger Hauptbahnhof soll ein „Restaurant der Zukunft“ (RdZ) mit Bestellterminals und neuen Abläufen in der Küche werden. Für diese Form der Digitalisierung lässt der Betreiber der fünf Duisburger Filialen, Markus Weber, die Räume zurzeit umbauen und renovieren. Das neue Bestell- und Produktionssystem, sagt Webers Personalchefin Daniela Gorsek offen, sei nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Kunden „gewöhnungsbedürftig“, ein „Lernprozess“. Vorproduziertes Fastfood werde es künftig nicht mehr geben.
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Die Markus Weber GmbH, in der Gorsek Mitglied der Geschäftsführung ist, hat seit Oktober 2018 die McDonald’s-Filialen in Rheinhausen, Großenbaum und zuletzt in Hamborn mit den sogenannten Kiosken ausgestattet. Die Terminals hat der umstrittene Weltkonzern etwa in den Niederlanden längst flächendeckend eingeführt. Gorsek weiß: Der Kunde ist ein Gewohnheitstier, „und wer seit seiner Kindheit an die Theke zu einem Menschen gegangen ist, um zu bestellen, muss sich mit den Kiosken erst anfreunden.“
Modernisierte McDonald’s-Filialen: „definitiv mehr Mitarbeiter“ in Duisburg
Einige Gäste hinderten Berührungsängste daran, ihre Bestellung auf Touchscreens einzutippen und bargeldlos mit EC- oder Kreditkarte zu zahlen. „Andere lehnen die Terminals sogar ab, weil sie befürchten, wir würden Arbeitsplätze abbauen“, so Gorsek.
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Dabei sei sogar das Gegenteil der Fall, versichert die Personalchefin von etwa 60 Angestellten: „Wir haben nach der Umstellung definitiv mehr Mitarbeiter in den Restaurants.“ Für einige Monate solche, die Gäste an den drei Terminals, also sechs Bildschirmen anleiten, vor allem aber sei langfristig mehr Personal in der neuen Hightech-Systemküche erforderlich.
Denn in „Restaurants der Zukunft“, wie McDonald’s sein neues Bestell- und Küchensystem nennt, sollen die Burger nicht mehr im Voraus auf Vorrat gebrutzelt und warmgehalten werden, sondern schnellstmöglich frisch zubereitet – „sofort ab dem Moment, wenn der Kunde bestellt hat“, erklärt die 50-Jährige. Vor allem anfangs könne es darum auch mal etwas länger als bisher dauern, bis das Fastfood fertig ist. Auch das wird anfangs nicht allen Kunden schmecken.
„Wir wollen zufriedenere Gäste und mehr Akzeptanz in der Bevölkerung“
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Warum dann also die Umstellung, in die der Fastfood-Riese und seine Franchise-Nehmer in Deutschland nach Konzernangaben eine halbe Milliarde Euro investieren? Daniela Gorseks Antwort: „Die Qualität für die Kunden steigt und die Abfallkosten werden optimiert. So wollen wir zufriedenere Gäste und mehr Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen.“
Für die Kundschaft werde es schließlich auch bequemer, wirbt sie: „Man kann über unsere App und an den Kiosken bestellen und bargeldlos bezahlen. Niemand muss sich mehr anstellen und im Stehen warten.“ Wer will, könne sich nach der Bestellung setzen und sich das Essen an den Tisch bringen lassen. Oder wie bislang direkt an der Theke von Mensch zu Mensch ordern.
Wiederöffnung im Hauptbahnhof am 13. Dezember
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Die Änderungen in der Küche seien wegen der umgestellten Herstellungsprozesse „noch gravierender“, so Gorsek. Ein Nebeneffekt: Auch am Hauptbahnhof gibt’s demnächst die Premium-Burger („The Signature Collection“) und alle Eissorten der Kette.
McDonald’s eröffnete 1977 in Duisburg
Markus Weber stammt aus Trier, betrieb McDonald’s-Restaurants im Saarland und übernahm im Mai 2018 die fünf Filialen in Duisburg. Die Verwaltung der Firma sitzt an der Tiergartenstraße im Dellviertel.
Die Filiale an der Königstraße will der Franchise-Nehmer voraussichtlich im Laufe des Jahres 2020 auf das neue Bestell- und Küchensystem umstellen.
Das erste Duisburger McDonald’s-Restaurant eröffnete 1977 in der Stadtmitte.
Den Umbau des Restaurants im Hauptbahnhof Duisburg, offizielle Adresse: Portsmouthplatz 1, nutzen die Betreiber auch für eine umfangreiche Renovierung im Erd- und Obergeschoss. Die Filiale soll am Freitag, 13. Dezember, „im Laufe des Tages“ wieder eröffnen, kündigt Gorsek an.