Duisburg. Ab 2020 soll der Osteingang des Hauptbahnhofs zu einem zweiten Haupteingang umgebaut werden – mit Kreisverkehr und neuen Bäumen. Das ändert sich.
Den Neubau der Bahnsteighalle musste die Deutsche Bahn bekanntlich verschieben: Sie fand kein Unternehmen, das die „Welle“ für 100 Millionen Euro bauen will. Die Einweihung wird sie wohl nicht vor 2026/27 feiern. Dann wird der Osteingang des Hauptbahnhofs längst umgestaltet sein. Der 2,45 Millionen Euro teure Umbau soll 2020 beginnen. Auf der Neudorfer Seite wird die Stadt auch einen Kreisverkehr bauen. Wir erläutern das Umbau-Paket:
Die Stadt will den Ost- zu einem zweiten Haupteingang aufwerten. Bislang gleicht er eher einem Hintereingang, obwohl hier täglich mehrere hundert Pendler ihre Räder parken und etliche Buslinien abfahren.
„Baumbestand in nicht erhaltungswürdigem Zustand“
Bereits im Herbst 2016 hatten das Amt für Stadtentwicklung und das Ingenieurbüro „Bramey.Bünermann“ dem Beirat für Stadtgestaltung und den Bürgern ihre Pläne vorgestellt. Sie mussten allerdings nicht nur auf Fördergelder warten, sondern auch nachbessern. Der Stadtrat gab Ende September erneut grünes Licht, auch weil die Umgestaltung 250.000 Euro teurer wurde (siehe Box).
So wird, anders als ursprünglich geplant, keine zentrale Fahrradabstellanlage vor dem UCI-Kino installiert. Stattdessen wird der jetzige Ständer an der Otto-Keller-Straße in Stand gesetzt, etwas versetzt und erweitert. Zudem platziert die Stadt eine zweite überdachte Anlage und die Metropolrad-Station vor den Ladenlokalen an der Kammerstraße.
Außerdem erhöhen „mehr Bäume und Hecken den Anteil der Begrünung, wovon wir uns mehr Aufenthaltsqualität versprechen“, sagt Stadtsprecher Jörn Esser. Vor dem Kino werden 19 Fächerplatanen dorthin gesetzt, wo heute die Taxis parken. Künftig sollen hier auch Gäste des benachbarten Restaurants sitzen. Den Plänen nach fällt die Stadt mehr als 20 Bäume – der Bestand sei, so die Beschlussvorlage, „in einem nicht erhaltungswürdigen Zustand“. Er soll durch etwa 50 neue Bäume (Birne, Platane, Silberlinde, Mehlbeere) ersetzt werden.
Eine weitere Änderung: Durch andere Oberflächen „kann Fläche entsiegelt werden, was dem Stadtraumklima zugute kommen wird“, so Esser.
Weitere Neuerungen im Überblick:
Das ist darüber hinaus geplant:
• Die Ampelkreuzung Neudorfer Straße/Kammerstraße wird durch einen vierarmigen Kreisverkehr mit vier Zebrastreifen ersetzt. Das ist das Ergebnis einer verkehrstechnischen Überprüfung. Der Kreisverkehr soll den Verkehrsfluss verbessern und das Unfallrisiko verringern.
• Die Neudorfer Straße erhält in Fahrtrichtung Norden (Mülheimer Straße) eine separate Busspur. An dieser liegt auch die Bushaltestelle. Die Stationen auf der anderen Seite der Neudorfer Straße, am Kino (Fahrtrichtung Süden), werden einige Meter Richtung Mülheimer Straße versetzt.
• Auch die Verkehrsführung für Radfahrer ändert sich auf der Neudorfer Straße am Kino: Sie sollen die Busspur mitnutzen dürfen. Dadurch, so hoffen die Verkehrsplaner, „werden die bisherigen Konflikte ausgeräumt, die es an den Bushaltestellen vorm UCI-Gebäude zwischen Fußgängern, Radfahrern und wartenden Personen gab.“
• Die Einbahnstraßen-Regelung für die Otto-Keller-Straße wird umgekehrt. Folglich werden Autofahrer nur noch auf das Bahnhofsgebäude zufahren können, um dann nach links in die Otto-Keller-Straße abzubiegen. Dort können sie die Parkplätze in Fahrtrichtung Süden ansteuern.
• Den zentralen Bahnhofsvorplatz dürfen künftig nur Radler und Busfahrer überqueren, die an den Haltestellen vor der Betonwand des Bahnhofs Station machen. Denn der Vorplatz soll laut Verwaltung künftig ein zentraler Ort sein, über den alle Verkehrsmittel gut und sicher zu erreichen sind. Für dieses Ziel wird die Kammerstraße dort „als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich ausgewiesen“.
• Der Taxistand, der bisher das Bild am Ostausgang dominiert, rückt zur Seite nach Süden ans Bahnhofsgebäude heran – dorthin, wo zurzeit die Radständer an der Otto-Keller-Straße stehen. Dort sind 20 Taxi-Stellplätze vorgesehen.