Duisburg. Um ihre Kunstrasenplätze zu finanzieren, nutzen die Vereine kreative Ideen. Dabei spielt auch ein Tauschgeschäft fürs MSV-Stadion eine Rolle.

Viele Duisburger Vereine setzen auf Kunstrasen, um ihren Fortbestand zu sichern. Doch das bringt große finanzielle Herausforderungen mit sich. So gehen die Vereine damit um:

EtuS Bissingheim: WM-Pokal für einen Tag und 20.000 Euro

Der EtuS Bissingheim bekam im Frühjahr den lang ersehnten Kunstrasenplatz. Der Vorstand brachte sich bei Banken in Position, richtete eine Website ein, auf der Mitglieder und Freunde Geld für den Umbau spenden konnten. Der Verein sammelte sogar Deckel von Getränkeflaschen im Rahmen einer Coca-Cola-Aktion. Das brachte dem Verein nicht nur den WM-Pokal für einen Tag, sondern auch 20.000 Euro. Wie aktuell bei TuRa 88 Duisburg verkaufte man auch in Bissingheim Parzellen, um den Kunstrasen zu finanzieren.

Tauschgeschäft mit der Stadt für das MSV-Stadion

Ziemlich viel Glück hatte der FC Taxi Duisburg. Sein Vereinsgelände liegt direkt gegenüber des MSV-Stadions. Da die Stadt zusätzliche Parkplätze für die Arena benötigte, schlug sie den Gelb-Schwarzen ein Tauschgeschäft vor: Gibt der Verein einen Teil seines Grundstücks auf, bekommt er dafür einen Kunstrasenplatz. 758.000 Euro kostet der derzeit laufende Umbau.

Die Turnerschaft Rahm profitierte beim Bau ihres Kunstrasens im Frühsommer diesen Jahres von städtischen Zuschüssen: 362.000 Euro, verteilt auf drei Jahre, bekommt der Verein. Auch die Rahmer mussten einen Eigenanteil selbst stemmen und hatten ebenfalls kreative Ideen: 10.000 der dafür benötigten 70.000 Euro nahm der Verein durch einen Sponsorenlauf ein. Der SV Wanheim 1900 erhielt für den Umbau seines über 38 Jahre alten Ascheplatzes zu einem Naturrasenplatz einen Zuschuss von 35.000 Euro.

Anteile am neuen Kunstrasenplatz im Internet versteigert

Einen neuen Naturrasen direkt auf seinen alten Ascheplatz baute der SV Wanheim 1900, und das mit kreativen Ideen: Um den 50-prozentigen Zuschuss des Stadtsportbunds aufzustocken, versteigerte der Kreisligist im Internet Anteile am neuen Platz. Am Samstag wurde der neue Rasen eröffnet.

Auch eine andere Möglichkeit, an Geld zu kommen, gibt es für Vereine: die Ausbildungsvergütung. „Bei TuRa 88 hat in der Jugend mal Thomas Strunz gespielt. Für den haben wir von Bayern München später eine Ausbildungsvergütung bekommen. Ich habe Gerüchte gehört, dass es 10.000 D-Mark waren“, sagt Schmidt schmunzelnd. Es war aber bis heute der letzte Profi- und Nationalspieler, den der Neudorfer Verein hervorbrachte.