Duisburg. Eine Beratungsgesellschaft hat das städtische Immobilienmanagement geprüft. Die Folge: Die Stadt Duisburg möchte dem IMD Aufgaben abnehmen.
Das städtische Immobilienmanagement IMD soll sich künftig auf seiner Kernaufgaben im Betrieb, der Instandhaltung und der Sanierung der rund 1200 städtischen Immobilien konzentrieren. Es soll zwar ein städtischer Eigenbetrieb bleiben, einige Aufgaben aber an die Kernverwaltung abgeben. Das schlägt die Duisburger Verwaltung dem Betriebsausschuss für das Immobilien-Management vor. Auch ein erneuter Führungswechsel steht beim IMD an: Der Vertrag mit Jürgen Kugelberg, erst Ende 2018 als Sanierer geholt, wird nicht verlängert.
Ohne Personal bringt neue Struktur keinen Erfolg
Die Vorschläge zu einer Neustrukturierung beruhen auf einer Analyse der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und deren Abschlussbericht. Die Berater gehen von einer Dauer des Umbaus von einem „mehrjährigen Veränderungsprozess in drei bis fünf Jahren aus. Erfolg der Umstrukturierung und künftige Leistungsfähigkeit seinen „maßgeblich davon abhängig, ob das IMD die hierfür benötigten Objektmanager und das technische Personal budgetieren und die Stellen zügig besetzen kann“, heißt es im PwC-Bericht. Die Gewinnung qualifizierten Personals sei schon im vergangenen Jahr „der kritische Punkt“ gewesen, bestätigt Stadtdirektor Martin Murrack, der seit Oktober 2018 mit Kugelberg die IMD-Geschäfte führt: „Für die Verwaltung haben wir schnell Leute gefunden, Architekten, Planer und Bauingenieure fehlen weiterhin.“
Auch interessant
Die Verlagerung des Flächenmanagement vom IMD auf Kernverwaltung und Gebag läuft bereits. PwC schlägt vor, die Verwaltung und Bereitstellung von Flächen im Bau- und Planungsamt zu bündeln und Vermarktung und Entwicklung über einen „Steuerungskreis Flächenentwicklung“ mit allen beteiligten Dezernaten, Ämtern und Gesellschaften im Konzern Stadt zu beschleunigen. Die Projektentwicklung könnte die Gebag übernehmen.
Schulbau: Modell aus Düsseldorf
Zur Umsetzung von rund 200 Bau- und Sanierungsvorhaben werde das IMD auch mit ausreichendem Personal in den nächsten Jahren nicht imstande sein, stellt PwC fest.
Mit der Projektsteuerung hatte die Stadt deshalb bereits das Planungsbüro Convis-Höcker beauftragt. Künftig soll es eine Arbeitsteilung geben: Eine Stabsstelle „Sonderprojekte“ beim IMD kümmert sich um die Umsetzung kleinerer Vorhaben mit den Millionen aus den Förderprogrammen KiDU-Schule und „Gute Schule 2020“. Für die großen Projekte, etwa den Umbau von zwei ehemaligen Hauptschulen zu neuen Gesamtschulen in Röttgersbach (Astrid-Lindgren-Schule) und Wanheimerort (Hitzestraße) schlägt Martin Murrack dem Rat die Gründung einer Schulbaugesellschaft vor. „Eine schlanke Einheit mit jeweils einem Projekt- und einem Planungsleiter für jede Schule“, erklärt der Stadtdirektor, „dieses Modell funktioniert in Düsseldorf gut, deshalb wollen wir es auch hier versuchen.“ Auch für diese Aufgaben müssen die Fachleute allerdings zunächst noch gefunden werden.
Auch interessant
Politik hat von Geschäftsführer Kugelberg „mehr erwartet“
Mit der Neuausrichtung des IMD endet auch die Aufgabe von Jürgen Kugelberg. Während die Verwaltungspitze wohl gern weiter mit dem 62-Jährigen gebürtigen Duisburger geplant hätte, spielte die Politik nicht mit. „Er wurde für dafür geholt, das IMD neu aufzustellen. Diese Aufgabe ist abgeschlossen“, so SPD-Fraktionschef Bruno Sagurna auf Nachfrage. Die Entscheidung für einen neuerlichen Chefwechsel an der Spitze sei „fraktionsübergreifend“ gefallen. Zwar sei auch die Politik mit dafür verantwortlich, dass dem IMD in der Vergangenheit zu viele Aufgaben aufgebürdet wurde, räumt Sagurna ein, dennoch habe man von Kugelberg „mehr erwartet“. Nun soll es offenbar eine interne Lösung geben. „Gespräche mit potenziellen Nachfolgern aus dem Konzern Stadt laufen“, sagt Stadtdirektor Martin Murrack.