Brust, Keule oder komplette Gänse kann man nicht nur im Restaurant genießen. Immer mehr bieten auch einen „to go“-Service an. Eine Auswahl.

Brust oder Keule? Klassisch mit Rotkohl und Knödeln oder lieber im Trend als Burger? Zahlreiche Duisburger Restaurants bieten ab November Gänsebraten an. Einige liefern die Gans sogar, inklusive aller Beilagen, nach Hause, so dass man sich mit seinen Gästen einen gemütlichen Abend machen kann. Die Redaktion hat einige Tipps zusammengestellt.

Traditionsgaststätte Lindenwirtin

Seit 1934 wird die ehemalige Ziegelei als Gaststätte genutzt.
Seit 1934 wird die ehemalige Ziegelei als Gaststätte genutzt. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Früher war das Restaurant Lindenwirtin eine Ziegelei. Erbaut im Jahr 1728 gehört das pittoreske Fachwerkhaus zu einem der ältesten Gebäude der Stadt. Beliebt ist nicht nur der Biergarten im Sommer, sondern auch die gutbürgerliche Gaststätte, die seit 1934 in Betrieb ist. Klar, dass bei Chef Daniel Riedel Gänsebraten auf der Karte steht – klassisch mit Klößen, Maronensauce, Rotkohl und Bratapfel. „Der Rotkohl wird bei uns frisch zubereitet“, betont der Restaurantbesitzer. Die Gänsekeule wird 26,50 Euro kosten, landet die Brust auf dem Teller, sind es 27,50 Euro. Mülheimer Straße 203 (Duissern), Mo-Fr & So ab 11 Uhr, 0203/333370, www.duisburgs-lindenwirtin.de

Eichwäldchen öffnet einen Abend für ein Gänse-Menü

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Viele haben bedauert, dass das Gourmet-Restaurant Eichwäldchen im Duisburger Süden nur noch für Gesellschaften ab 20 Personen öffnet und den exquisiten À la carte-Betrieb eingestellt hat. Ab und zu öffnen Manfred Altgassen und seine Frau Petra das heimelige Restaurant für besondere Abende. Am 16. November wird ein dreigängiges Gänse-Menü serviert. Vorweg gibt’s zum Beispiel Feldsalat mit Kartoffel-Speck-Dressing, als Hauptgang kommt die Gänsekeule mit Orangensauce und als Dessert werden „Variationen vom Apfel“ gereicht. Kosten: 44 Euro. Die Plätze sind begehrt – unbedingt reservieren. Im Eichwäldchen 15c (Ehingen), 0203/787346, www.imeichwaeldchen.de

Brauhaus Mattlerhof orientiert sich an der Saison

Selma Bulut hat ein Händchen, die Gasträume im Brauhaus Mattlerhof hübsch zu dekorieren, so dass sich die Gäste immer wohl fühlen. In der Vorweihnachtszeit findet ein Weihnachtsmarkt in Röttgersbach statt. „Und natürlich haben wir zur Saison auch Gänse im Angebot“, erklärt die Chefin. Preise stehen noch nicht fest. Serviert wird die Gans auf klassische Art. Außerdem gibt es verschiedene Wild-Gerichte. Reservierung zu empfehlen. Mattlerstraße 36 (Röttgersbach), Do-Fr 17-22 Uhr, Sa 12-22 Uhr, So 10-21 Uhr, 0203/57937035, https://www.brauhaus-mattlerhof.com

Neuzugang an bekannter Adresse

Vanessa und Ralf Reich haben vor sechs Wochen das Restaurant „Feinrestauration Schumachers“ wieder-eröffnet.
Vanessa und Ralf Reich haben vor sechs Wochen das Restaurant „Feinrestauration Schumachers“ wieder-eröffnet. © FUNKE Foto Services | Foto: Arnulf Stoffel

Das Rheingold in idyllischer Friemersheimer Lage ist der Neuzugang in der Duisburger Gastro-Szene. Vanessa und Ralf Reich haben die Traditionsadresse „Feinrestauration Schumachers“ vor sechs Wochen übernommen. „Gott sei Dank wird unser Konzept gut angenommen. Wir erreichen die alten Stammkunden sowie ein jüngeres Klientel mit frischer, regionaler deutscher Küche“, freut sich Ralf Reich. Bald gibt’s Gänse, ganz klassisch, um „das richtige Winterfeeling zu generieren“, verspricht er. Dazu gehören etwa Rosenkohl, Maronen a la Creme und Kartoffelklöße. Pro Person kostet das Gericht 29,90 Euro, Beilagen können nachbestellt werden. Ein kompletter Vogel wird auf Vorbestellung serviert und nach Gewicht berechnet. Friemersheimer Straße 23 (Friemersheim), Mi-Sa 18-23 Uhr, So 12-22 Uhr, 02065/ 2529550, www.rheingold.ruhr

Die Gans als Begleitung zum Wein

Die Weinberge sind in Wanheimerort weit weg, doch das Riesling am Kamin erinnert an eine typische Straußwirtschaft. Neben kleinen Häppchen, die man als Begleitung zum roten oder weißen Tropfen bestellen kann, gibt’s auch Tellergerichte, ab November mit Gans. Brust und Keule werden im eigenen Schmalz gebraten – und werden, so Chef Thorsten Knaudt, besonders knusprig. Zwischen 24 und 26 Euro kostet die Leckerei. Weil sich die gute Küche herumgesprochen hat, ist eine Reservierung ein Muss. Zur Gans empfiehlt Knaudt übrigens einen Rotwein von Studier aus der Pfalz. Düsseldorfer Straße 566 (Wanheimerort), Mi-So ab 11.30 Uhr, 0203/2965 5972, www.riesling-erleben.de

Keule in der Studentenkneipe

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Die meisten verbinden mit der Kneipe Finkenkrug vor allem die riesig große Getränkekarte: Nicht nur Studenten probieren sich gerne durch die 300 verschiedenen Biersorten. Eine Grundlage schafft gute Kneipenkost wie Nürnberger Rostbratwürstchen (die seit Gründung auf der Karte stehen), Pasta oder Burger. Ein Geheimtipp sind indes die wechselnden Wochenkarten. Zur Oktoberfest-Zeiten brutzelt der Küchenchef schon einmal Ochsenbraten in Biersauce. Und zur Gänsezeit können die Gäste auch eine Keule ordern. Die Saison beginnt zur Martinszeit. Sternbuschweg 71 (Neudorf), Mo-Do 12-1 Uhr, Fr 12-3 Uhr, Sa 17-3 Uhr, So 11-1 Uhr, Tel. 0203/360603, www.finkenkrug.de

Gans-Genuss zu Hause

Fisch und Fleischgerichte mit Anspruch tischt das Schenkels am Sittardsberg auf. Seit einigen Jahren ist das Restaurant im Erdgeschoss des Hotels am Sittardsberg wieder in Familienhand. Das Interieur ist stylisch, aber gemütlich. Das ganze Jahr gibt es kreative Fleisch-Kreationen, ab November darf eine Gans nicht fehlen. Wer lieber zu Hause isst, kann sich das frisch gebratene Tier, inklusive Beilagen, für 99 Euro abholen – ein Bring-Dienst wird allerdings nicht angeboten. Alle anderen können natürlich auch vor Ort tafeln. Sittardsberger Allee 10 (Buchholz), Mo-So ab 12 Uhr, 0203/45690503, www.schenkels-restaurant.de

Vorreiter beim Gänse-Taxi

Das Renzis in Baerl lohnt einen Ausflug.
Das Renzis in Baerl lohnt einen Ausflug. © FUNKE Foto Services | Foto: Ulla Michels

„Eigentlich war das Gänse-Taxi vor ein paar Jahren ein Marketing-Gag, aber dann wurde es ein wahnsinniger Erfolg. Wir waren eine der ersten in der Umgebung“, erinnert sich Tobias Bähner, der das „Renzis“ in Baerl mit seiner Frau betreibt. Bis zu 15 ganzen Gänsen können die Küche des aktuell komplett modernisierten Restaurant täglich verlassen. „Dann werden die Kapazitätsgrenzen in der nur 40 Quadratmeter Küche schnell erreicht.“ Erstmals werden deutsche und polnische Tiere angeboten. 95 Euro kostet die komplette polnische Gans mit Sauce, inklusive aller Beilagen 115 Euro. Hinzu kommt eine Anfahrtspauschale. Deutsche Gänse, etwa 4,8 Kilo schwer, sind zum Preis von 165 Euro zu haben. Im Restaurant stehen ebenfalls Keule, Brust oder ganze Gänse auf der Karte. Grafschafter Straße 197 (Baerl), Mi-Sa ab 17 Uhr, So ab 12 Uhr, 02841/98 111 23, https://www.renzis.de

Frank Schwarz bezieht Gänse aus der Region

„Die Leute haben immer schönere Küchen, aber kochen immer weniger“, erklärt Gastronom Frank Schwarz. Der Chef eines Catering-Unternehmens bietet ebenfalls Gänse „to go“ an. Die Tiere bezieht er von einem Landwirt aus der Umgebung. „Da weiß ich, dass sie gut aufgezogen wurden.“ Das hat seinen Preis. 150 Euro kostet die Gans mit Beilagen. Wer zu Hause doch noch ein bisschen kochen möchte, kann sich den Braten auch vorbereiten lassen und bekommt eine Anleitung geliefert, wie die Gans zu Hause schön knusprig wird. Nähere Infos und Vorbestellung: 0203/45 03 90 oder www.fsgg.de

Spitzengastronomie „to go“

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„Bei uns auf der Karte stehen nur deutsche Gänse. Unser Küchenchef Thomas Tramp arbeitet schon seit Jahren mit einem Hof aus Oldenburg zusammen“, sagt Kai Uwe Wergener vom Restaurant Küppersmühle. Das „Kü“ gilt als kulinarische Top-Adresse und steht im aktuellen Gault Millau. Die Küche verbindet gehobene Speisen am Abend mit bodenständigem Mittagstisch. Das Tellergericht mit einem Stück Brust und einem Stück Keule wird für 32,50 Euro angeboten. Komplette Gänse werden am Tisch tranchiert und sind ausreichend für bis zu sechs Personen. Kostenpunkt: 195 Euro. „Unser Gast liebt die klassische Variante. Hier gibt es keinen Bedarf, das tolle Gericht neu zu interpretieren“, so Wergener. Wer sich nicht selbst an den Herd stellen möchte, bekommt auch hier Arbeit abgenommen. Das Küchen-Team bereitet die Gans vor und die Gäste können sie, samt Anleitung, mit nach Hause nehmen. Philosophenweg 49-51 (Innenhafen), Di-So 12-18 Uhr kleine Karte, 18-22 Uhr á la carte, 0203/5188880, www.kueppersmuehle-restaurant.de

Einen ähnlichen Service bietet auch das „Einfach Brendel“. „Die Gänse müssen nur noch in den Ofen geschoben werden“, so Geschäftsführerin Yvonne Specht. Natürlich stehen zur Saison auch im kleinen, feinen Bistro im Wasserviertel Gänse auf der Karte. Früher war es Glücksache, in dem beliebten Restaurant einen Tisch zu bekommen. Mittlerweile kann man reservieren. Fuldastraße 20 (Wasserviertel), Mo, Mi-Sa 17-0 Uhr, So 17-21 Uhr, 0203/36358985, https://www.facebook.com/einfachbrendel

Frisch vom Bauern

Unsere Redaktion hat bei Facebook nachgefragt, was die Lieblingsrestaurants unserer Leser sind. Zusätzlich zu den hier vorgestellten Betrieben, wurden zum Beispiel „Stellwerk Hof“ in Friemersheim genannt, der „Gasthof zur Linde“, der Margarethenhof in Meiderich oder das „Restaurant Abzweig“.

Einige waren der Meinung, dass die beste Gans immer noch bei „Omma“ oder „Mutti“ im Ofen brutzelt. Heimische Gänse gibt’s bei Bauer Mosch in Mündelheim. Noch schnattern rund 400 Gänse auf der Wiese vor dem Hof. An den Weihnachtsfeiertagen ist es merklich stiller. Ganze Gänse gibt es auf Vorbestellung. Im Hofladen werden auch Einzelteile (Brust, Keule oder Schmalz) verkauft. Infos unter 0203/781512