Duisburg. Die Anti-Terror-Poller in der Duisburger Innenstadt werden nicht rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt fertig. Das sind die Gründe für die Verzögerung.
Die 147 geplanten Anti-Terror-Poller in der Duisburger Innenstadt werden nicht rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt in der City fertig. Damit verfehlt die Stadt ihr selbstgestecktes Ziel. Probleme macht die Technik der versenkbaren Poller, die vor allem für Polizei und Feuerwehr wichtig sind.
Die Baustellen an den Zufahrten zur Königstraße gehören seit April zum Bild in der Innenstadt. An 15 Stellen wird zwischen Mercator und Kuhstraße, Stadttheater und Sonnenwall gegraben und Beton gegossen – alles für 147 Anti-Terror-Poller, die nach Ankündigung der Stadt pünktlich zum Start des Weihnachtsmarkts am 14. November fertig sein sollten. Doch daraus wird nichts. „Es werden nicht alle Poller zum Weihnachtsmarkt startklar sein“, bestätigt Stadtsprecherin Susanne Stölting auf Nachfrage.
Anti-Terror-Poller in Duisburger Innenstadt: Schaltkästen noch nicht installiert
Zumindest von den 130 festen Pollern sollen so viele wie möglich bis Mitte November fertig werden. Sie sind 90 Zentimeter hoch und aus Edelstahl. Beim Aufprall sollen sie Fahrzeuge stoppen und an der Weiterfahrt hindern. Schreckensszenarien wie zuletzt in Limburg oder in Berlin im Jahr 2016 sollen so in Duisburg vermieden werden.
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Dort, wo der Beton nicht rechtzeitig aushärtet, um die festen Poller zu installieren, sollen die rot-weiß-gelben „Zuckerstangen“ auch 2019 wieder die Weihnachtsmarktbesucher schützen.
Bei den 17 versenkbaren Anti-Terror-Sperren ist die Montage laut Stadt zwar abgeschlossen, es fehlt jedoch noch an der Technik. „Damit dort alles funktioniert, müssen alle Schaltkästen stehen“, berichtet Stölting. Daran hapere es noch. Die hydraulischen Poller sollen nach Plänen der Stadt nun zu Beginn des Jahres 2020 ihren Dienst aufnehmen.
Hydraulische Poller müssen im Ernstfall funktionieren
Über diese Schaltkästen sollen Polizei und Feuerwehr die Sperren über Funktechnik bei Einsätzen selber absenken können. Auch Anwohner sollen das per Chip können. Bis die Schaltkästen installiert sind, bleiben die Anti-Terror-Poller auf „Nullstellung“, zum Beispiel an der Einfahrt an der Mercatorstraße.
Doch wie werden diese Einfahrten in der Zwischenzeit geschützt?
Weihnachtsmarkt-Veranstalter Duisburg-Kontor möchte anders als an einigen Markttagen keine mobilen Schranken aufstellen. Diese müssten von Personal bedient werden. „Wir sind Veranstalter des Weihnachtsmarktes und damit nicht zuständig. Die Sicherung der Innenstadt obliegt der Stadt Duisburg“, erklärt Patrick Kötteritzsch, Stabsleiter Marketing.
Die Polizei möchte sich zu den Anti-Terror-Pollern nicht äußern und verweist ebenfalls auf die Zuständigkeit der Stadt. Klar ist: Eine zuverlässige Funktion der hydraulischen Poller wird für Polizei und Feuerwehr zukünftig bei Innenstadt-Einsätzen von großer Bedeutung sein.
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Kosten haben sich vervielfacht
Obwohl die Baumaßnahmen in der Innenstadt noch nicht abgeschlossen sind, steht bereits fest, dass die Kosten sich seit dem Dringlichkeitsbeschluss vom September 2017 vervielfacht haben. Ursprünglich gingen die Verantwortlichen im Rathaus von 700.000 Euro aus. Nun plant man mit 2,5 Millionen Euro. Die Preise seien aufgrund der hohen Nachfrage gestiegen, heißt es. Susanne Stölting versichert, dass sich daran nun aber nichts mehr ändern wird: „Die 2,5 Millionen Euro werden eingehalten.“