Duisburg. Das Projekt „108 Häuser“ vermeidet Obdachlosigkeit in Duisburg. Nach drei Jahren stand es auf der Kippe, nun gibt es eine Lösung.
Das Projekt „108 Häuser“ von Diakoniewerk und Stadt Duisburg wird fortgesetzt. Obwohl damit in den vergangenen drei Jahren 95 von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen Wohnraum vermittelt wurde, stand die Weiterführung infrage, weil die Landesförderung ausläuft.
Künftig teilen sich Stadt und Landschaftsverband Rheinland (LVR) die jährlichen Sach- und Personalkosten in Höhe von rund 132.500 Euro. Diese Lösung, die vorerst für die nächsten zwei Jahre gelten wird, beschließt der Rat in seiner Sitzung am kommenden Montag (ab 15 Uhr, Rathaus).
Der Projektname „108 Häuser“ bezieht sich auf die 108 Wohnquartiere in Duisburg. Ziel ist es, in jeden Quartier Wohnraum für Menschen bereitzustellen, die von Obdachlosigkeit akut bedroht sind oder bereits obdachlos sind. Die Stadt vermeidet damit die Schaffung von so genannten „ordnungsbehördlichen Unterbringungsplätzen“.
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Bedarf und Kosten sprechen für die Fortführung
Bislang ist es gelungen 60 Haushalte in regulären Wohnraum zu vermitteln, die Wohnungen hatte die Gebag zur Verfügung gestellt. „Trotz des präventiven Ansatzes im Hilfesystem ist ein permanenter Anstieg der Menschen mit Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt zu registrieren“, heißt es in der Vorlage für den Rat. Daran ändere auch die hohe Leerstandsquote in Duisburg nichts. Der Bedarf spreche „eindeutig dafür, dass das Projekt fortgeführt und verstetigt wird“. Eine Steigerung der Vermittlungszahlen sei zu erwarten, da neben der Gebag ein weiteres Immobilienunternehmen und auch die Haus- und Grundeigentümerverbände Interesse an einer Beteiligung signalisiert hätten.
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Auch die Kosten sind ein Argument für die Fortsetzung, rechnet die Verwaltung vor: Für die Unterbringung im zu diesem Zweck angemieteten ehemaligen Hotel „Haus Salm“ fallen pro Person und Tag 30 Euro an. Rund 40 Euro sind es für weitere Hotelplätze, die angemietet werden müssen. Die Zahl von 95 Menschen und eine durchschnittliche Unterbringungsdauer zugrunde gelegt, hätten sich die Kosten auf rund 96.500 Euro pro Jahr belaufen – deutlich mehr, als die Stadt nun für die Fortsetzung des Projekts aufbringt.