Duisburg. Warum die jüngsten Aussagen von Walter Hellmich zum Dachschaden der MSV-Arena bei der Stadionprojektgesellschaft für Verwunderung gesorgt haben.

Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, hat die aktuellen Aussagen von Walter Hellmich zum Dachschaden der MSV-Arena mit Verwunderung aufgenommen. Hellmich, früherer „Zebras“-Präsident und mit seiner Baugesellschaft für die 2005 fertiggestellte Arena verantwortlich, hatte gegenüber der WAZ betont, dass sich bei ihm wegen der Schäden bisher niemand von Vereinsseite gemeldet habe.

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„Es hat mit mir dazu vor längerer Zeit einen Austausch mit Herrn Hellmich gegeben. Auch die Vereinsspitze hat zuletzt Gespräche mit ihm darüber geführt und wird dies auch künftig tun“, so Broska. Rechtlich gebe es wegen abgelaufener Gewährleistungsfristen zwar keine Handhabe mehr. Der Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft machte allerdings noch mal deutlich, dass sich die Schäden durch die gesamte Dachkonstruktion ziehen. Pylone etwa seien verrostet. Laut eines Gutachters, so Broska, sei der Korrosionsschutz teilweise nicht vorhanden und nicht ausreichend aufgetragen worden.

„So darf ein Stadion nach 15 Jahren nicht aussehen“

Zur von Hellmich angesprochenen Pflege des Stadions sagt Broska: „Selbst, wenn man berücksichtigt, dass wir uns in den vergangenen Jahren die laufende Unterhaltung nur mit minimalen Bordmitteln leisten konnten, darf ein Stadion nach 15 Jahren so nicht aussehen.“

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Es sei weiterhin keine Gefahr in Verzug. „Aber dass wir nicht nur über eine Sanierung, sondern über einen kompletten Neubau des Dachs nachdenken, spricht doch Bände“, so Broska.

Austausch mit den Gesellschaftern

Er habe sich mit den Gesellschaftern der Stadionprojektgesellschaft, die sich zu 51 Prozent indirekt und direkt in städtischer Hand befindet, inzwischen auch über die Optionen ausgetauscht und eine klare Empfehlung ausgesprochen.

Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft.  
Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft.   © Retzlaff

Mehr möchte er dazu aber noch nicht sagen, da noch kein Grundsatzbeschluss getroffen worden sei. Er hoffe diesbezüglich, bis spätestens Anfang 2020 weiter zu sein, um dann auch mit Geldgebern konkrete Gespräche führen zu können. Der Handlungsdruck sei mit Blick auf die nächste Bauwerksprüfung im Jahr 2022 groß. „Wenn wir nichts machen“, so Broska, „droht uns die Sperrung des Stadions.“

Spiel gegen Meppen musste abgesagt werden

Zuletzt wurde bereits das ursprünglich für den 31. August angesetzte Drittliga-Heimspiel des MSV gegen Meppen abgesagt. Wegen verrosteter Schraubverbindungen und loser Schrauben mussten sicherheitshalber an allen Tribünen sämtliche transparente Lichtstegplatten mit Unterkonstruktionen entfernt werden.

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Die für den vergangenen Montag geplante Abnahme musste zwar „wegen kleinerer Restarbeiten“, so Broska, auf diesen Mittwoch oder Donnerstag verschoben werden. Die Partie gegen 1860 München am kommenden Samstag, 21. September, ab 14 Uhr in der Duisburger Arena soll aber stattfinden.

Einige Fans können aktuell nass werden

Bei Regen sollen die Zuschauer auf der Osttribüne den Oberrang nutzen können. „Auf der Westtribüne sowie in der Nord- und Südkurve können wir erst mal nichts machen“, so Broska. Dort würden einige Fans bei schlechtem Wetter allerdings nass werden. Diese Gefahr besteht bei Heimspielen noch bis mindestens Mitte Dezember dieses Jahres. Dann soll vorerst weiteres Wellblech die Zuschauer auf allen Tribünen schützen.