Duisburg. Der Pianist Stefan Heidtmann und seine Freunde gaben im Ophardt-Auditorium in Ruhrort ein eindrucksvolles Konzert. Hafenblick inklusive.
Der Kölner Pianist Stefan Heidtmann scheint im Vergleich mit jüngeren Kollegen wie Michael Wollny oder Martin Tingvall ein wenig im Schatten zu stehen. Dabei beweist der 61-jährige Tasten-Virtuose auf seinem neuen Album „Jazz Stones Trio plays the Rolling Stones“, dass er auf jeden Fall in die erste Reihe der europäischen Jazz-Pianisten gehört.
Zum Auftakt der neuen und ambitionierten Reihe des Kreativquartiers Ruhrort stellte sich Stefan Heidtmann im Trio im Ophardt-Auditorium mit einem beeindruckenden Konzert mit Hafenblick vor. An seiner Seite präsentierten sich Schlagzeuger Marcel Wasserfuhr und Bassist Marcus Braun als gewiefte und pointierte Rhythmiker, die sich mit dem melodisch auf hohem Niveau gesegneten Klangkünstler Heidtmann auf die Spuren der Rolling Stones begaben.
Mick Jagger oder Keith Richards als gereifte Jazz-Adaptionen
Dank einer unternehmerischen Initiative der Firma Ophardt und einer künstlerischen Initiative von Heiner Hesedink vom Ruhrorter Kreativquartier, die diesem Konzert im Herbst noch zwei weitere mit dann klassischer Musik folgen lassen, durfte das begeisterte Publikum durchweg markante und ausgefuchste Interpretationen von Klassikern wie „Ruby Tuesday“, „Sympathie fort he Devil“ oder „Paint it Black“ genießen, die man bisher nicht unbedingt nur im Original von Mick Jagger oder Keith Richards kannte, die aber als gereifte Jazz-Adaptionen eine vollkommen neue Qualität gewinnen. Also bestes musikalisches Futter für ein modernes europäisches Klavierjazz-Trio, als das sich Stefan Heidtmann und seine Freunde hier die Ehre gaben.
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Eröffnet wurde das ausverkaufte Hafenflair-Konzert mit „Under my Thumb“ und einer sehr dynamischen Version von „Angie“, bei der mit feinen Grooves und hohem Tempo das musikalische Thema locker und jazzig umtanzt wurde. Stefan Heidtmann: „Wir spielen hier von den Stones Adaptionen und keine Cover-Musik. Es sind dann auch nicht immer die Original-Akkorde, sondern es entsteht etwas Neues daraus.“
Stefan Heidtmann präsentiert sich auf dem Bösendorfer auch als Neo-Romantiker
Heidtmann präsentierte sich dann bei „Ruby Tuesday“ auf dem wunderbaren Bösendorfer-Flügel als Neo-Romantiker, der hier auch noch mit „Lady Jane“ und „Gimme Shelter“ weitere Rock-Klassiker vollendet interpretierte. Zuletzt gab es ganz viel Beifall für ein großartiges Trio, das aus den Songs der Rock-Rentner jazzmusikalische Edelsteine gemacht hat.
Das nächste Konzert in dieser Reihe findet am Samstag, 7. September, um 20 Uhr wieder im Ophardt Auditorium an der Hafenstraße 69 mit dem russischen Klaviervirtuosen Vladimir Mogilevsky statt. Karten können unter 0203/9356612 oder per Mail im Info@kreativquartier-ruhrort.de bestellt werden.