Duisburg. In Duisburg sind zu Beginn des neuen Schuljahres 304 Lehrerstellen unbesetzt. Allein an Grundschulen fehlen 109, an Förderschulen 78 Lehrer.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat am Freitag bekanntgegeben, wie viele Lehrerstellen sie zum Beginn des Schuljahres besetzen konnte. Die dramatische Situation in Duisburg hat sich eher noch verschlechtert: Hier bleiben laut Statistik 304 Stellen unbesetzt.

Allein an den 75 Grundschulen fehlen ab kommender Woche offiziell 109 Lehrkräfte: Für 172 zu besetzende Stellen wurden lediglich 63 Pädagogen gefunden. Die Besetzungsquote gibt die Bezirksregierung mit 37 Prozent an. Zum Vergleich: Im gesamten Bezirk lag sie bei durchschnittlich 43 Prozent, in Düsseldorf und Krefeld bei 49 Prozent.

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Noch erfolgloser war das sogenannte Stellenbesetzungsverfahren für die zehn Duisburger Förderschulen: Von 79 freien Stellen sind immer noch 78 unbesetzt. Nur ein Lehrer konnte gefunden werden – obwohl im gesamten Regierungsbezirk 134 Einstellungen erfolgten.

Gesamtschulen Duisburg: nur 44 von 111 besetzt

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„Das ist das erwartet schlechte Ergebnis“, kommentierte Michael Fuchs, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) in Duisburg die Zahlen. „Auf die Dauer geht das an die Gesundheit der Kollegen und an die Qualität des Unterrichts.“

Nicht besser ist die Situation an den Gesamtschulen: Hier konnten nur 44 von 111 Stellen besetzt werden (Besetzungsquote: 40 Prozent), im gesamten Regierungsbezirk 370 von 733 Stellen (50 Prozent).

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An den Realschulen wurden nur zwei von 13 vakanten Stellen besetzt, an den Gymnasien 19 von 41; für drei Hauptschulstellen meldete sich gar kein Freiwilliger.

Eine überdurchschnittlich hohe Besetzungsquote weist Duisburg lediglich bei den Sekundarschulen (zehn von 20 Stellen besetzt) und an den Berufskollegs (21 von 25 Stellen besetzt) auf.

Drei Monatsmieten gratis für Referendare

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Nach dem ernüchternden Verfahren bleibt die Frage, was Land, Regierungsbezirk und Stadt gegen den Lehrermangel unternehmen sollten. Die Stadt müsse die Ausstattung der maroden Schulen vor allem im Norden schnell verbessern, fordert Fuchs. Er lobt Bildungsdezernent Thomas Krützberg für das Angebot, das dieser jüngst Referendaren gemacht habe: „Hilfe bei der Wohnungssuche und drei Monatsmieten gratis.“

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