Duisburg. Im Rahmen von „WAZ öffnet Pforten“ besichtigten Leser den Getränkehersteller Hövelmann. Die Wasserflaschen gehen auf eine spannende Reise.
„Jeder Mensch hat Durst“, heißt es im Imagefilm des Getränkeherstellers Hövelmann, ansässig in Walsum. Auch die 21 Teilnehmer der „WAZ öffnet Pforten“-Führung in den Räumen des Getränkeherstellers, der neben einiger bekannter Mineralwasser auch die Limonaden von Sinalco in die Flasche bringt. Noch bevor die Führung am Dienstag losging, konnte dieser Durst glücklicherweise gestillt werden, die Teilnehmer konnten sich quer durch das Sortiment probieren.
Brunnen liefert eine Milliarde Liter Mineralwasser
Im hauseigenen Museum gibt es zwischen historischen Abfüllmaschinen und Schaukästen mit Hövelmann-Relikten erstmal einen Film zu sehen. 1905 gründete Karl-Albert Hövelmann eine Bierhandlung, aus der später einmal das große Getränkeunternehmen werden sollte. Sinalco wurde, als älteste Softdrinkmarke Europas, im selben Jahr gegründet, hatte damals aber noch nichts mit Hövelmann zu tun. Das passierte 1994 mit der Wiederbelebung der Marke Sinalco durch Hövelmann, die nach den beiden Weltkriegen nach und nach in Vergessenheit geraten war. Heute pumpt Hövelmann eine Milliarde Liter Wasser im Jahr aus der Quelle im Naturschutzgebiet Rheinaue, ganz natürlich mineralisiert durch jahrhundertelange Reisen durch Gesteinsschichten.
400 Mitarbeiter - und eine Menge Maschinen
Am Standort in Walsum, dem Größten von Hövelmann, arbeiten derzeit 400 Mitarbeiter. Bei einem Jahresausstoß von 750 Millionen Flaschen klingt das nach sehr wenig. „Aber es ist auch eine ganze Menge automatisiert“, erklärt Rheinfels-Experte Christian Mönig, der die Gruppe durch die Räumlichkeiten führt. Mit viel Humor und noch mehr Zahlen und Fakten leitet Mönig, der schon fast ein Vierteljahrhundert bei Hövelmann arbeitet, die Gruppe auf einen Steg hoch über einer der automatischen Anlagen. „Hier geht die Reise der Flaschen los“, erklärt er und zeigt die beeindruckende Elektrohängebahn. Das gondelähnliche Konstrukt bringt nicht bloß die gefüllten Kästen ins riesige Warenlager, sondern auch das Leergut in die Befüllanlage.
Die abenteuerliche Reise der Flaschen
Dann geht die große Fahrt der leeren Flaschen los. „Die Kästen gehen übrigens in ihre eigene Waschanlage“, ergänzt Mönig, während die Flaschen von Etiketten befreit und gewaschen werden. Weiter geht der Ritt durch die Etikettierungsanlage und in den Befüllkreisel. Die Gruppe steht derweil staunend über dem gigantischen Maschinenkomplex, durch den nur hin und wieder ein Mitarbeiter huscht und die aussortierten Flaschen wegkarrt. Wieder im Kasten geht die Gondelfahrt der vollen Flaschen zurück ins Hochlager - wo sie auf ihre Lkw-Reise durch Deutschland warten.
Nach der Führung schmeckt das Wasser noch besser
„45.000 Flaschen sind gleichzeitig auf einem Fließband unterwegs“, brüllt Mönig über den Lärm der Bänder, die sich im Zick-Zack durch die Halle schlängeln. Wesentlich beschaulicher geht es dann im angrenzenden Brauhaus zu, beim antialkoholischen Umtrunk. Sinalco-Fruchtgetränke, Wasser, Schorlen und ACE-Getränke stehen bereit, und es ist nicht von der Hand zu weisen - die Getränke schmecken nach dem tiefen Einblick ins Innere des Getränkeriesen noch ein bisschen besser.