Duisburg. Seit dem 1. März müssen Katzen in Duisburg kastriert werden. Das Tierschutzzentrum sagt, warum die neue Verordnung bereits Wirkung zeigt.
Seit dem 1. März dieses Jahres müssen Katzen nach einer Entscheidung des Rates in Duisburg gekennzeichnet und kastriert werden. Damit will die Stadt die Zahl der verwilderten Samtpfoten eindämmen. Rund 100.000 gibt es davon nach vorsichtiger Schätzung von Monika Lange. Die Vorsitzende des Tierschutzzentrums, das das städtische Tierheim im Stadtteil Neuenkamp betreibt, hatte eine solche Verordnung immer gefordert und zieht eine erste Bilanz.
„Es ist gut, dass es jetzt in Duisburg diese Verpflichtung gibt“
Das neue Gebot betrifft bei von Lange geschätzten 50.000 Haustieren in Duisburg eine erhebliche Zahl von Katzenbesitzern, die ihre Vierbeiner frei herumlaufen lassen – in der Vergangenheit allerdings oft, ohne die Tiere vorher gekennzeichnet oder kastriert zu haben. „Das haben wir bei den 600 bis 800 Fundkatzen, die wir pro Jahr aufnehmen, immer wieder feststellen müssen“, so Lange. „Deshalb ist es gut, dass es jetzt diese Verpflichtung gibt.“
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Das Bewusstsein für das Thema sei dadurch außerdem gestiegen. „Wir bekommen viel mehr Stellen, so genannte Hot Spots von verwilderten Katzen, gemeldet“, sagt die Vorsitzende des Tierschutzzentrums. Die Vierbeiner werden dann versucht einzufangen. Das funktioniert oftmals nur durch Fallen.
Kooperation mit der Katzenhilfe Niederrhein
„Wir arbeiten da mit der Katzenhilfe Niederrhein zusammen“, so Lange. „Die eingefangenen Katzen werden zum Kleintierzentrum Asterlagen gebracht, dort kastriert und gekennzeichnet und dann wieder zur Fundstelle zurückgebracht, weil wir diese verwilderten Tiere in der Regel nicht zähmen und damit auch nicht vermitteln können.“
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Das Tierschutzzentrum hat dafür finanzielle Rücklagen gebildet und möchte künftig auch verstärkt auf große Unternehmen zugehen. Auf deren Gelände tummeln sich mitunter eine Vielzahl von frei laufenden Katzen. Anfang des Jahres gab es bereits eine Kastrationsaktion bei Venator in Homberg.
Kastrationen kosten 60 bis 200 Euro
Lange ist zuversichtlich, dass die Zahl der wilden Katzen insgesamt in Duisburg zurückgehen wird. Damit sinke die Zahl der ungewollten Schwangerschaften und die Infektionsgefahr bei Hauskatzen, die sich gerne draußen aufhalten. Das wird vielleicht auch jene Katzenhalter besänftigen, die jetzt angesichts von 60 bis 200 Euro, so Lange, für eine Kastration womöglich die Faust in der Tasche machen.
Helfer dringend gesucht
Aufgrund der vermehrten Meldungen von freilaufenden Katzen sucht das Tierschutzzentrum in Duisburg zur Unterstützung der Katzenhilfe Niederrhein dringend weitere ehrenamtliche Helfer, die die Vierbeiner einfangen, Fallen aufstellen und beobachten.
Weitere Informationen dazu gibt es im Tierheim unter 0203/93 55 090.
Die Stadt hat kurz vor dem Ratsbeschluss angekündigt, nicht gezielt zu kontrollieren, ob die Verordnung auch eingehalten wird. Katzenhalter ohne gekennzeichnete Tiere sollten zunächst nur angesprochen und ermahnt werden. Nun betont eine Stadtsprecherin allerdings, das Kastration und Kennzeichnung von Katzen in die Sicherheits- und Ordnungsverordnung aufgenommen wurde. „Demnach können vorsätzliche oder fahrlässige Zuwiderhandlungen gegen die Verordnung eine Ordnungswidrigkeit darstellen und mit einer Geldbuße von bis zu 1.000 Euro geahndet werden.“