Duisburg. Beim Finale des Euro-Rock-Festivals begeisterten vier Rockbands aus verschiedenen Ländern in Europa mit frisch geschriebenen Liedern.

Am Anfang ist da nur ein Brummen. Das Geräusch von Verstärkern, die gerade aufgedreht wurden. Es ist, als liege Spannung in der Luft. Dann: Eine Stimme schallt durch den Steinbruch in Neudorf. A cappella läutet der Gitarrist der Band „RI333N“ das Finale des Euro-Rock-Festivals ein. Fast hören sich die ersten Sekunden des Songs der französischen Band an wie religiöser Gesang.

Musiker aus verschiedenen Ländern auf einer Bühne. Möglich macht es das Festival „Euro-Rock“.
Musiker aus verschiedenen Ländern auf einer Bühne. Möglich macht es das Festival „Euro-Rock“. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Nicht unpassend, ist für die Teilnehmer des Fests aus vier Ländern Rock’n’Roll doch weit mehr als bloß Musik und Hobby. Organisator Peter Bursch kann diesen Eindruck bestätigen: „Rockmusik ist Leidenschaft, sie verbindet. Und wenn diese europäischen Bands die Zukunft des Kontinents sind, gibt es nie wieder Krieg.“

Musiker aus Frankreich, Litauen oder den Niederlanden

Die vergangenen Tage, an denen etwa 20 Musiker von vier Bands – „Bakali“ aus Deutschland, „RI333N“ aus Frankreich, „Timid Kooky“ aus Litauen und „Tom Cherry“ aus den Niederlanden – sich gemeinsam im Parkhaus Meiderich fast rund um die Uhr mit Musik beschäftigt haben, seien jedenfalls äußerst harmonisch gewesen.

Nach einem kurzen Kennenlernen und einer Phase, in der sich die Bands gegenseitig ihre eigenen Lieder vorgespielt haben, fanden sie sich in neuen Besetzungen zusammen – und schrieben länderübergreifend und Sprachbarrieren überwindend neue Songs.

Elektroklänge vermischen sich mit Rock und Blues

Die Ergebnisse des Projekts wissen zu gefallen: Die Gäste des Steinbruch jedenfalls sind begeistert. Einen ganzen Abend heizen die jungen Musiker den Gästen ein. Jede Band spielt ein paar eigene Stücke, dann folgen die neuen aus den Sessions, in denen sie von Profimusikern wie Peter Bursch Unterstützung erhielten, mit wechselnden Musikern.

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Die Franzosen von „RI333N“ (sprich: ,,rien’’, also ,,nichts’’) überzeugen etwa mit treibenden Elektro-Beats und progressivem Rock. Danach sorgt eine Deutsch-niederländisch-litauische Formation mit bluesigem Sound für Spaß in dem kleinen Konzertsaal, der gut gefüllt ist.

Aus vier Bands werden acht – alle haben einen eigenen Stil und frische Songs

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Insgesamt stehen bei dem Konzept nicht vier sondern acht Bands auf der Bühne. So wie die Besetzungen wechseln auch die Musikstile. Und die Sprachen. Das ist übrigens auch abseits der Bühne zu beobachten. Es ist ein einziges wildes Sprachgewirr zu hören. Geht die eine Formation von der Bühne, bereitet sich schnell die nächste vor und stöpselt ihre Gitarren ein.

Seit vielen Jahren dabei

• Peter Bursch hatte die Idee zu Euro-Rock vor vielen Jahren. Er konnte dieses Seminar 1993 erstmalig mit Hilfe des Kulturamtes der Stadt Duisburg und dem Förderprojekt der EU „Jugend für Europa“ verwirklichen.

• Seitdem findet dieses erfolgreiche Projekt jedes Jahr als Kooperationsveranstaltung zwischen der Stadt Duisburg und Peter Bursch sowie weiteren Profimusikern statt.

Englisch funktioniert als Schnittstelle aller Teilnehmer. Sie tauschen sich kurz aus, klatschen sich ab und schreiten zur Tat. Auch die neuen Songs funktionieren gut; es ist offensichtlich, dass die Musiker Spaß haben – und diesen auf die Zuhörer übertragen können.

Musiker sind zwischen 18 und 25 Jahren alt

Und das, obwohl einige Lieder erst wenige Tage alt sind und erst auf der Bühne den letzten Schliff erhalten. Peter Bursch ist sehr zufrieden mit den 18- bis 25-jährigen Musikern. Sie seien sehr konzentriert bei der Sache gewesen. ,,Es ist immer wieder toll, jungen, begabten Musikern zuzusehen, wie sie ihre Stile vermischen und ganz neue Wege gehen’’, findet er.