Duisburg. Für 70 Millionen Euro entsteht am Hauptbahnhof Duisburg eine neue Fachhochschule für öffentliche Verwaltung mit Platz für 2000 Studierende.
Nahe des Hauptbahnhofs in Duisburg baut das Immobilienunternehmen Aurelis für 70 Millionen Euro einen neuen Studienstandort für die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW.
Der Neubau wird neben dem erst vor sechs Monaten übergebenen Lanuv-Bau (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) entstehen. Baubeginn soll 2020 sein, bezugsfertig ist es nach Angaben von Aurelis Mitte 2022.
Zukunft des Standortes Großenbaum offen
Die Fachhochschule hat bislang ihren Sitz in Großenbaum an der Albert-Hahn-Straße. Hier werden Bachelor-Studiengänge für Polizisten angeboten, außerdem können sich Mitarbeiter von Rentenversicherern und Verwaltungsangestellte weiterbilden. Wie die Zukunft für diesen Standort aussieht, ist noch ungewiss.
Zwar könnte man den Mietvertrag für das Gebäude kündigen, sagt Pressesprecherin Heike Lücking von der FHöV. Aber da zum einen die Zahl der Studierenden allein im letzten Jahr von 10- auf 12.000 gewachsen sei und außerdem zeitnah eine Interimslösung in Mülheim aufgelöst werden soll, wo knapp 500 Studierende in Containern unterrichtet werden, wolle man sich die weitere Planung noch offen halten.
61 Kursräume und 400 Tiefgaragenplätze
Der neue Standort am Hauptbahnhof soll 61 Kursräume, eine Bibliothek, eine Kantine, diverse Büros sowie knapp 400 Tiefgaragenplätze auf 31.220 Quadratmetern bieten und damit Platz für über 2000 Studierende.
Gebaut wird die Fachhochschule von Hochtief. Das Unternehmen hatte auch das benachbarte Lanuv hochgezogen. Fünf oberirdische Geschosse sollen mit einer „wertigen Stahlfassade“ gestaltet werden, heißt es aus Kreisen der Bauleitung.
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Positiv reagierte die Stadtspitze auf die Investitionsankündigung. „Es ist toll, dass die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg gehalten werden konnte. Dies ist ein Beleg für die gute Zusammenarbeit zwischen der Aurelis und der Stadtverwaltung. Der neue Standort am Hauptbahnhof liegt für die Besucher der Schule optimal und ist sowohl mit dem Auto als auch mit dem ÖPNV bestens zu erreichen“, sagte Oberbürgermeister Sören Link. Wirtschaftsdezernent Andree Haack hofft auf einen Werbeeffekt für die weitere Entwicklung der Duisburger Freiheit: „Der Standort direkt am Bahnhof eignet sich hervorragend für Büros und Bildungseinrichtungen.“
Die ehemalige Bahn-Tochter Aurelis hat neben diesem Projekt noch drei Bauflächen auf dem Areal: Das Gelände zwischen Bundespolizei und Parkhaus, das Stück zwischen dem Lanuv-Labor und der Koloniestraße vor dem Tunnel sowie die aktuell als Tagesparkplatz genutzte Fläche, die zwischen dem Fachhochschul-Neubau und der Zufahrt zum Hauptbahnhof liegt. Hinter der Bundespolizei entsteht das „Duisburg Central Office“, ein Bürokomplex, für den es eine Baugenehmigung, aber noch keinen Ankermieter gibt.
Die Fachhochschule:
Die Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung NRW wird von über 12.000 Studierenden an zehn Standorten besucht. Die FHöV gehört zum Innenministerium.
Hier studieren Nachwuchskräfte der Polizei, der Kommunal- und Landesverwaltung sowie der Rentenversicherung des Landes NRW.