Duisburg. Das 34. Duisburger Weinfest hat begonnen: Zur Eröffnung am Donnerstag waren gleich zwei Wein-Majestäten in der Duisburger Innenstadt zu Gast.
Einen royaleren Auftakt hätte sich das Duisburger Weinfest nicht wünschen können: Gleich zwei Majestäten stießen am frühen Donnerstagmittag auf der Bühne am König-Heinrich-Platz stilecht mit einem Gläschen Halbtrockenen an, um das viertägige Treffen von 54 Winzern in der gesamten Innenstadt feierlich zu eröffnen. Inga Storck als Deutsche Weinprinzessin und Angelina Vogt als Weinkönigin des Anbaugebietes Nahe wollen bis Sonntag aber nicht nur die edlen Tropfen ins rechte Licht rücken, sondern in drei Seminaren auch ihr Weinwissen an die Besucher weitergeben.
„Das Besondere am Anbaugebiet Nahe ist, dass es über 180 verschiedene Bodenarten verfügt“, erzählte Angelina Vogt (24) im Gespräch mit Uwe Kluge, dem Geschäftsführer des Weinfest-Veranstalters Duisburg-Kontor. Neben dem Wetter und der Arbeit des Winzers sei der Bodentyp ein entscheidendes Kriterium dafür, wie der Wein am Ende schmeckt. „Über den Boden gelangen Mineralstoffe in die Traube. Und bei unserer Vielfalt an Böden schmeckt etwa ein Riesling von der Nahe immer etwas anders“, berichtete Vogt.
Wegen dem Duisburger Weinfest den Ausbildungsstart verschoben
Sie selbst hätte eigentlich an diesem Donnerstag ihre Ausbildung zur Winzerin beim Weingut Dönnhoff in Oberhausen an der Nahe beginnen sollen. Wegen ihrer Verpflichtungen beim Duisburger Weinfest geht ihr Azubi-Leben nun aber erst am Montag los.
Auch interessant
„Ich bin durch meinen Freund Johannes auf das Thema Wein gekommen“, erzählt Vogt. Dessen Onkel Karl-Friedrich Weyl hat ein Weingut. Und besagter Onkel zählt auch zu jenen 54 Winzern, die in diesem Jahr zum Plauschen und Weingenießen in die Duisburger City locken. „Wenn der Onkel einmal nicht mehr weitermachen will, möchten mein Freund und ich sein Weingut übernehmen. Deshalb mache ich nach meinem absolvierten Studium der Ernährungswissenschaften nun auch noch die Winzerlehre“, so Vogt.
Der Wein ist nicht irgendein Getränk
Inga Storck ist bereits ausgebildete Winzerin. Die 25-Jährige ist eine von zwei Deutschen Weinprinzessinnen, die die Deutsche Weinkönigin bei ihren zahlreichen Verpflichtungen helfend unterstützen. Und so hat Storck die Aufgabe bekommen, das Duisburger Weinfest mit zu eröffnen. „Ich habe Weinbau studiert und bin auch familiär ein wenig vorbelastet: Meine Mutter ist eine Winzertochter“, erzählt Storck.
Auch sie selbst schätzt und verehrt den Wein sehr, das lässt sich aus jedem ihrer Sätze sofort heraushören: „Der Wein ist nicht nur irgendein Getränk, er ist immer auch mit Emotionen verbunden.“ Ein schönes Gläschen Weißer oder Roter hätte so manch weltverändernde Entscheidung von Politikern begleitet, so Storck. Und am meisten gefällt ihr am Weinanbau, dass dieser Beruf das Handwerkliche, „wo man auch mal richtig schuften und sich dreckig machen muss“, mit dem Eleganten des Verkostens und Verkaufens verbinden kann.
Erstmals ist der König-Heinrich-Platz ein Weinfest-Spielort
Bei der 34. Auflage des Weinfestes wird erstmals der König-Heinrich-Platz mit einbezogen. „Dort werden vier junge Winzer und zwei Gastronomen ihre Stände aufschlagen, um gezielt ein jüngeres Publikum anzusprechen“, sagte Wolfgang van Mark, der Weinfest-Organisator von Duisburg-Kontor. Dort spielt auf einer kleinen Bühne auch ein DJ auf. Und hier soll es auch die drei Weinseminare (Samstag 15 und 17 Uhr, Sonntag 13 Uhr) mit den beiden Hoheiten geben.
Auch interessant
Das Duisburger Weinfest ist von Donnerstag bis Sonntag, 4. August, täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Die Stände und Bierzeltgarnituren zum Einkehren sind auf der Königstraße, am Kuhtor und auf dem König-Heinrich-Platz zu finden.