Duisburg. Was bei einem Unfall in Duisburg-Wedau passiert ist, muss Anlass zum Nachdenken geben. Hinschauen und handeln. Ein Kommentar von Daniel Wiberny.

Wo ist in unserer Gesellschaft nur das Mitgefühl geblieben? Die Frage, die Gitta Przemek nach einem Unfall in Duisburg-Wedau stellt, ist mehr als berechtigt. Sechs Frauen, darunter die 75-jährige Mülheimerin, leisten einem gestürzten Rollerfahrer beherzt Erste Hilfe. Aber als die Seniorin zur Unterstützung weitere Autos zum Anhalten bewegen will, wird sie im Stich gelassen – ausnahmslos von Männern, von teilweise weit jüngeren. Das Verhalten ist einfach nur beschämend und zeigt, was in der Gesellschaft derzeit schief läuft.

Vorbildlicher Einsatz

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Angesichts der Vorfälle in der Vergangenheit etwa in Duisburg-Hochfeld ist man ja fast schon froh, dass niemand den vorbildlichen Einsatz der Frauen behindert hat und schnell noch Handyfotos geschossen hat. „Dann wäre ich aber zur Hochform aufgelaufen“, sagt Gitta Przemek. Wer sie persönlich kennen gelernt hat, zweifelt daran keine Sekunde.

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Menschen wie die Seniorin aus Mülheim machen aber auch Hoffnung. Es gibt noch jene, die auf andere acht geben, genau hinschauen und dann auch handeln, wenn Menschen Hilfe benötigen – sei es im Straßenverkehr, in der Nachbarschaft oder in der Familie.