Duisburg. Bis 2020 wollte Sana die Sanierung und den Neubau des Klinikums am Kalkweg abschließen. Bislang gibt es noch nicht einmal eine Baugenehmigung,
Bis 2020 wollte Sana 105 Millionen Euro in einen Neubau und die Modernisierung des Klinikums am Kalkweg investieren. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende des Klinik-Konzerns, Thomas Lemke, vor vier Jahren nach der Übernahme des städtischen 51-Prozent-Anteils an. Doch der Neubau kommt nicht voran. Die Planung werde „derzeit im Hinblick auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Gesundheitssektor angepasst“, teilt Sana nun auf Anfrage mit.
Nicht kleiner, nur anders
Dass Liegezeiten auf den Stationen kürzer werden und Bettenzahlen sinken, ist derweil keine neue Entwicklung. Die „zunehmende Verlagerung auf ambulante Versorgungsstrukturen in der Patientenversorgung“ habe aber zu einem Umdenken in Strukturen und Abläufen und damit auch für eine Überprüfung der Bauplanung“ geführt, heißt es weiter. Daraus lasse sich aber nicht schließen, dass die Planung abgespeckt werde, betont Sana-Sprecherin Ute Kozber: „Es wird nicht kleiner, nur anders.“
Wegen der begrenzten Größe und Verfügbarkeit der Fläche sei die Planung des Bauablaufs nicht ganz einfach, erklärt die Sprecherin: Für den Neubau muss das alte Ärztezentrum weichen, in dem unter anderem eine Dialyse-Praxis untergebracht ist. Sie könne nicht in einem Provisorium untergebracht werden, sondern müsse im vorgesehenen neuen Ärztezentrum einziehen, bevor der Abriss des Altbaus und der Bau des neuen Klinikgebäudes erfolgen kann.
Parkhaus-Bau kurz vor der Genehmigung
Sana legt sich nicht fest zu der Frage, wann die Bauanträge bei der Stadt eingereicht werden. Kurz vor der Genehmigung, so heißt es, stehe aber der Antrag für das Parkhaus, das auf dem Areal der vor zwei Jahren abgerissenen alten Jugendherberge entstehen soll. Auch hier kam es zu erheblichen Verzögerungen, weil Versorgungsleitungen unter der Fläche verlaufen und weil Rettungswege für die Bauphase neu konzipiert werden mussten.
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Im übrigen sei in die Modernisierung des Altbaus seit 2015 „in erheblichem Umfang“ investiert worden, erklärt Kozber. „Zum Beispiel für die Patienten der Fachbereiche Frauenheilkunde und Geburtshilfe, der Geriatrie sowie in den Wahlleistungsbereiche wurden die Stationen vollständig umgebaut und modernisiert. Dabei konnte auch das Zimmerangebot für Patienten der Adipositas-Chirurgie erweitert werden. Weitere Stationen werden sich anschließen. Zudem erfolgen kontinuierlich umfangreiche Brandschutzsanierungen im gesamten Klinikum.“
Bald Einweihung in Rheinhausen
Abgeschlossen seien zudem die Arbeiten am Bertha-Krankenhaus in Rheinhausen. In den gut 100-jährigen Altbau und den Neubau für den Fachbereich Kinder- und Jugendpsychatrie hat der Konzern nach eigenen Angaben rund neun Millionen Euro investiert. Der Neubau ist nun in Betrieb gegangen, eine Eröffnungsfeier soll im Herbst folgen. Damit biete das Bertha-Krankenhaus nun „eine überregionale stationäre, tagesklinische und ambulante Schwerpunktversorgung für Erwachsene, Kinder und jugendliche Patienten mit psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen“, so die Sana-Sprecherin.
Was den Fortgang der Planung für die Klinik am Kalkweg in Wanheimerort angeht, bleibt es bis auf weiteres bei dem Anspruch, den Sana-Vorstandschef Lemke vor vier Jahren formulierte: Das Haus sei Maximalversorger mit einem Potenzial weit über Duisburg hinaus. Unveränderte Aktualität hat auch der Satz, den der damalige Klinik-Geschäftsführer Stephan Puke formulierte: „Wir wollen aufsteigen – wie der MSV.“