Duisburg. Ein Oberhausener ärgert sich nach einem Museumsbesuch in Duisburg über ein Knöllchen. Wie eine Stadtsprecherin auf charmante Weise reagiert.
Edgar Ademeit hatte sich zusammen mit seiner Frau zu einem Besuch der aktuellen Rodin-Ausstellung im Duisburger Lehmbruck-Museum entschieden. Das Oberhausener Ehepaar reiste dazu mit dem Auto an. Bei der Suche nach einem Parkplatz ergab sich nach einigen Runden ums Eck eine Lücke auf der Düsseldorfer Straße in Höhe Hausnummer 84. „Auf einem normalen, neben der Straße befindlichen Parkstreifen“, so Ademeit. Um 11.44 Uhr löste er einen Parkschein für drei Stunden. Etwas früher als 14 Uhr kehrten die Oberhausener nach Besuch des Museums und einem anschließenden Essen wieder zum Auto zurück – und ärgerten sich.
Knöllchen in Höhe von 15 Euro
Sie hatten zwischenzeitlich ein Knöllchen in Höhe von 15 Euro wegen Parkens im eingeschränkten Halteverbot erhalten. Es war bereits wenige Minuten, nachdem das Ehepaar den Parkplatz verlassen hatte, ausgestellt worden. Edgar Ademeit schrieb daraufhin einen Brief an das hiesige Ordnungsamt, der auch der Redaktion vorliegt. Darin heißt es: „Zweifelsfrei ist eine entsprechende Beschilderung vorhanden.“ Die sei übersehen worden. Und Unwissenheit schütze zwar nicht vor Strafe. „Aber dass ein straßenbegleitender Parkstreifen werktags zwischen 7 und 19 Uhr mit einem eingeschränkten Halteverbot belegt ist, kann ich nicht nachvollziehen und bleibt Ihr Geheimnis“, so Ademeit. Er spricht von reiner Abzocke - vor allem für Nicht-Duisburger.
Sein Fazit: „Ich werde das Verwarnungsgeld bezahlen, verspreche Ihnen aber bei dieser Gelegenheit, dass ich mich nie wieder freiwillig in Ihre – eigentlich gar nicht so uninteressante Stadt – begeben werde.“
Parkschein gezogen
Stadtsprecherin Anja Kopka reagiert auf Nachfrage der Redaktion mit einer charmanten Antwort an den Oberhausener. „Ich verstehe, dass es sicherlich ärgerlich ist, wenn man eigentlich davon ausgeht, alles richtig gemacht zu haben – schließlich haben Sie ja einen Parkschein gezogen – und dann feststellen muss, dass man ein Verkehrszeichen übersehen hat“, so Kopka. „Ist mir selbst schon passiert und führte zu Ärger: in erster Linie über mich selbst.“
Schilder sind laut Stadt gut aufgestellt
Die Schilder seien gut sichtbar aufgestellt und auch sinnvoll, „da sonst die anliegenden Gewerbebetriebe die Parkplätze dauerhaft blockieren würden“, so die Stadtsprecherin. „Durch die getroffene Regelung kann jeder Kunde kurz in einem Geschäft seine Erledigung machen, und Dauerparken wird verhindert.“ Dabei gehe es weder um Abzocke noch um die Drangsalierung von Nicht-Duisburgern.
Zum Schluss ein Friedensangebot: „Wir möchten Sie allerdings nicht mit so vielen negativen Gedanken an unsere schöne Stadt zurücklassen“, so Kopka. „Auch wenn wir an dem Knöllchen natürlich nichts machen können, laden wir Sie gerne noch einmal mit zwei Freikarten in das Lehmbruck-Museum ein.“