Duisburg. . Die Ausstellung „Schönheit“ wird am 23. März in Duisburg eröffnet. Den französischen Bildhauer traf der Duisburger in der Kunsthauptstadt Paris.

Mit 100 Werken von elf Künstlern in der Ausstellung „Lehmbruck & Rodin – Meister der Moderne“ führt das Lehmbruck-Museum zurück in die „Belle Epoque“, die „schöne Epoche“ um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert, die mit dem Ersten Weltkrieg so grausam zu Ende ging. Ein Jahr nach Kriegsende, am 25. März 1919, nahm sich Wilhelm Lehmbruck das Leben. Zu seinem 100. Todestag zeigt das Museum eine der wichtigsten Ausstellungen der letzten Jahre. Sie wird am Samstag, 23. März, eröffnet.

Wie sehr der Künstler aus Meiderich, der über Düsseldorf Paris eroberte, die Sicht auf Schönheit im 20. Jahrhunderts verändert hat, auch das zeigt die Ausstellung. Im Äußerlichen, weil er das moderne Ideal der schlanken, ja fast dürren, großen, langbeinigen Frau mit seinen überschlanken Skulpturen vorweg nahm. Aber auch das Meditative von Lehmbrucks Skulpturen sei aktueller denn je, so Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla. „Ich bin sicher, dass wir Duisburgs großen Bildhauer hinterher mit anderen Augen sehen.“

Dass die Ausstellung mit vielen Leihgaben aus bedeutenden Museen – vor allem dem Musée Rodin in Paris – sowohl mit Rodin-Skulpturen als auch Zeitgenossen üppig bestückt ist, haben im Wesentlichen die Sparkasse Duisburg und die Sparkassenstiftung ermöglicht. Mit „80.000, vielleicht auch 100.000 Euro“ sind sie laut Sparkassen-Vorstandsvorsitzendem Dr. Joachim Bonn dabei und die nachhaltige Sponsorenrolle unterstrich.

Auguste Rodins in sich (vor Scham?) versunkene Bronzeskulptur „Eve“ von 1881.
Auguste Rodins in sich (vor Scham?) versunkene Bronzeskulptur „Eve“ von 1881. © Zoltan Leskovar

Begleitend zur großen Werkschau „Schönheit“ wird Lehmbrucks Leben nachgezeichnet. Selten gezeigte Arbeiten aus der Frühphase, darunter ein Selbstporträt des jungen Lehmbruck und die Nachahmung einer Büste der Königin Luise von Gottfried Schadow zeigen seine Wurzeln im Klassizismus. Das Reiterstandbild von Johann Wilhelm von der Pfalz – Kopie von Gabriel Grupellos Denkmal des Kurfürsten – diente als Broterwerb. Diese Begleitausstellung „Zur Person“ zeigt eine eher unbekannte Facette des Bildhauers.

Bei Performance mitwirken

Neben Führungen begleiten auch weitere Veranstaltungen die Ausstellung. Am ersten Donnerstagabend, 28. März, um 19 Uhr begibt sich Dr. Albert Franz Ernst auf eine Spurensuche. Bei einer interaktiven Performance werden Leben und Werk von Wilhelm Lehmbruck näher beleuchtet. Sie gibt den Besuchern nach einer Einführung die Möglichkeit, sich im Rahmen eines gemeinsamen Geschehens in die Welt und Lebenssituation des Künstlers zu versetzen und neue Erfahrungen zu sammeln.

Wer bei diesem Experiment mitwirken möchte, kommt am Sonntag, 24. März, um 15 Uhr zu einem Vorbereitungstreffen ins Museum statt. Dabei geht es darum, Menschen, die einen besonderen Einfluss auf Lehmbrucks Leben hatten, mittels kurzem Zitat zu verkörpern.

Ernst ist Humanmediziner, von 1985 bis 1990 absolvierte er die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und eröffnete 1991 seine eigene Facharztpraxis in Duisburg.

Die erste Führung beginnt am Sonntag, 24. März, um 11.30 Uhr. Neben Werken wie Rodins „Denker“ oder Lehmbrucks „Kniender“ zeigt die Ausstellung auch Arbeiten von Alexander Archipenko, Max Klinger oder Camille Claudel. Die Teilnahme kostet 2 Euro zusätzlich zum regulären Eintrittspreis (9, ermäßigt 5 Euro).