Duisburg. . Immer noch unterbesetzt und lange Schlangen. Die Zustände im Straßenverkehrsamt Duisburg sind ein Ärgernis. Vor allem für Führerschein-Anwärter.
Die Stadtverwaltung bekommt die personellen Probleme beim Straßenverkehrsamt weiterhin nicht in den Griff. Vor allem bei der Fahrerlaubnis-Behörde kommt es immer wieder zu erheblichen Engpässen. Warteschlangen, die sich bereits im Morgengrauen formieren und teilweise bis auf die Straße reichen, sind keine Seltenheit. Fahranfänger, die rechtzeitig zum 18. Geburtstag ihren Führerschein in Händen halten wollen, müssen weiterhin mit monatelangen Wartezeiten rechnen.
Noch im Februar hatte sich Paul Bischof, als Dezernent bei der Stadt zuständig für das Straßenverkehrsamt, bei der Begrüßung von zehn neuen Mitarbeitern zuversichtlich geäußert: „Damit sind wir für die im Frühjahr insbesondere wegen der Saisonanmeldungen deutlich steigenden Nachfrage gut gerüstet.“ Der Dezernent hatte sich wohl zu früh gefreut: Zwar laufe der Betrieb bei der Zulassungsstelle weitgehend geschmeidig, heißt es jetzt bei der Stadt, bei der Fahrerlaubnis-Behörde komme es aber weiterhin zu Engpässen. „Vor allem freitags, da an diesem Tag auch die Sprachmittler anwesend sind und die Anträge für die Umschreibung der ausländischen Führerscheine entgegengenommen werden“, erklärt Stadtsprecher Falko Firlus.
Zu wenig Personal für zweite Warteschlange
Alle Kunden - auch jene mit anderen Führerschein-Angelegenheiten – finden sich zunächst in der gleichen Warteschlange wieder. Sicherheitspersonal der Stadttochter Octeo versucht dann, die Besucher je nach Anliegen zur Bearbeitung weiter zu vermitteln. Der Forderung, doch einfach von vornherein eine zweite Warteschlange einzurichten, könne die Behörde nicht entsprechen, so der Stadtsprecher: „Dafür fehlt das Personal. Aus diesem Grund kann es daher manchmal zu einem vorgezogenen Annahmeschluss kommen.“
Für viele Kunden, die zuvor schon bei der Vergabe von Online-Terminen leer ausgegangen sind, heißt das: Sie müssen trotz langer Wartezeit unverrichteter Dinge abziehen, weil sie keine Wartemarke mehr bekommen.
Von der Personalnot betroffen sind auch die Duisburger Fahrschulen: Sie weisen ihre Fahrschüler schon bei der Anmeldung auf lange Bearbeitungszeiten der Anträge von bis zu vier Monaten hin. Auf Nachbarstädte können die Fahranfänger nicht ausweichen – es gilt das Wohnortprinzip. Die Stadt bestätigt Wartezeiten, nicht aber diesen Zeitraum.
Personal noch in der Ausbildung
Die im Februar erfolgte personelle Aufstockung wirke auch deshalb nur begrenzt, weil viele der zusätzlichen Kräfte noch in der Ausbildung sind, deshalb nur zeitweise zur Verfügung stehen und außerdem zunächst angelernt werden müssen. Das wiederum bindet Arbeitskraft der erfahrenen Mitarbeiter.
Sechs Stellen sind laut Verwaltung im Straßenverkehrsamt weiterhin unbesetzt. Wann Mitarbeiter dafür gefunden werden, ist ungewiss. „Das Besetzungsverfahren läuft“, so der Sprecher.