Duisburg. Beim 11. Forum Mobilität der Uni Duisburg-Essen diskutieren 300 Wissenschaftler über den Wandel der Fortbewegung – Fiktion trifft auf Realität.
Kapseln, die Waren unter der Erde transportieren können und Flugdrohnen, die den Paketdienst ersetzen: All das sind Technologien, die in Zukunft zum Einsatz kommen könnten. Beim 11. Wissenschaftsforum Mobilität der Universität Duisburg-Essen haben 300 Wissenschaftler am Donnerstag über den Wandel der Fortbewegung und Logistik diskutiert. „Neue Dimensionen der Mobilität“ war der Titel der diesjährigen Auflage.
Mehrere selbstfahrendes Autos passen auf eine Fahrspur
„Es ist fast wie Science-Fiction und wir wollen die Technologien in die Zukunft bringen“, sagt Prof. Dr. Heike Proff, die Organisatorin des Forums. Die verschiedenen Forschungsergebnisse sollen helfen, die verstopften Innenstädte zu entlasten. „Die ersten Flugtaxis sollen in diesem Jahr in Singapur fliegen. Es ist also nicht nur Zukunftsmusik“, so Heike Proff. Vorgestellt wurde zum Beispiel auch das Verkehrsmittel „Flait“, das wie eine selbstfahrende Kutsche aussieht und Platz für zwei Personen hat.
Fahrzeug lässt sich mit App buchen
Besonders ist, dass zwei von den Gefährten nebeneinander auf einer Spur fahren können. „Die Akzeptanz für autonomes Fahren ist noch nicht sonderlich gut, obwohl der Mensch 90 Prozent der Fehler macht und die Maschine 10 Prozent. Deshalb diskutieren wir auch darüber, wie man die Akzeptanz solcher Themen verbessern kann“, sagt Stefan Sommer vom Lehrstuhl für internationales Automobilmanagement.
Vieles befindet sich noch in der Weiterentwicklung
Einige Technologien seien noch nicht bereit für den Markt, so Sommer. Dazu gehört beispielsweise der Hyperloop, eine
eine Vakuum-Röhre, die unterirdisch Kapseln mit Waren oder Fahrgästen transportieren soll. Dafür würden aber noch die Sicherheitskonzepte und Geschäftsmodelle fehlen. „Die Forschung ist nie zu Ende“, betont Stefan Sommer.
Ein besonderer Fokus beim Forum lag auf dem Verkehr in der Luft. Präsentiert wurden sowohl Transportdrohnen als auch Flugtaxis.
Die Transportdrohne wird bei Thyssenkrupp getestet
Die Transportdrohne, die in Zukunft für die Auslieferung von Paketen benutzt werden könnte, wird aktuell bei Thyssenkrupp für den innerbetrieblichen Transport von Proben getestet. „Ziel ist es, dass die Drohnen den Landeplatz automatisch erkennen“, erklärt Martin Fiedler des Start-ups „doks.innovation“. Auch die Politik sei auf den richtigen Weg: „Für den Drohnenbereich werden immer wieder Flächen zum Testen bereitgestellt“, so Fiedler
Neue Mobilität im Verkehr zum Anfassen
Auf dem König-Heinrich-Platz vor dem City-Palais können Interessierte den ganzen Tag Verkehrsmittel testen. Dazu gehörenE-Tretroller, E-Scooter und E-Bikes, die auf einer 100 Meter langen Teststrecke getestet werden können. „Es sollen auch die Bürger miteingebunden werden. Wir stoßen damit einen gesellschaftlichen Wandel an“, so Heike Proff.
80 Studierende der UDE vom Verein E-Team Duisburg haben sich gleich selbst an einem Rennwagen mit Elektroantrieb versucht, mit dem sie im September an einem Rennen für selbstgebaute Fahrzeuge teilnehmen wollen. „Wir sind wie ein kleines Unternehmen strukturiert. Einige kümmern sich um die Organisation und andere sind für die Entwicklung verantwortlich“, erklärt Cristian Festing, Mitglied des E-Team.