Duisburg. . Der MSV bangt nach dem Abstieg in die 3. Liga um seine Lizenz. Jetzt hilft die Stadt und zahlt eine Million Euro an die Stadiongesellschaft.

Die Stadt als Mitgesellschafter schießt eine Million Euro in die Stadionprojektgesellschaft. Damit sollen Mindereinnahmen aus einer reduzierten Stadionmiete des in die 3.Liga abgestiegenen MSV Duisburg kompensiert werden. Der Rat folgte am Montag auf einer Sondersitzung nach hitziger Debatte hinter verschlossenen Türen dem Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung.

Der MSV muss seine Finanzen zurechtzurren, will er die Lizenz für die 3.Liga bekommen. Die bisherige Arenamiete kann er vor allem wegen der deutlich niedrigeren TV-Gelder nicht stemmen, auch nicht die Betriebskosten. So soll die Miete in der nächsten Spielzeit von 600.000 Euro auf 50.000 Euro abgesenkt werden. Mit der Einzahlung in die Stadiongesellschaft fängt der Gesellschafter Stadt die Mindereinnahmen auf. Der Bund der Steuerzahler hatte im Vorfeld gerügt, dass der Verein mit Steuergeldern unterstützt wird.

Zahlung an die Stadiongesellschaft

Schon vor der Ratssitzung hatte CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler die Zustimmung begründet: „Es geht nicht darum, dem MSV etwas Gutes zu tun, sondern darum, städtisches Vermögen zu erhalten und vor dem Verfall zu retten.“ Bekäme der MSV keine Lizenz, fiele damit der Hauptmieter ohnehin aus, die Leerstandskosten für die Arena sollen dann bei 800.000 Euro liegen.

„Die SPD-Fraktion steht für eine Lösung, die in einem wirtschaftlich verantwortbaren Rahmen liegt und die dazu beiträgt, die Zukunft des Stadions zu sichern“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Bruna Sagurna. In erster Linie seien aber der Verein MSV Duisburg und private Sponsoren gefordert, eine tragfähige Entwicklung der Zebra“ im Profifußball zu ermöglichen. Zugleich unterstrich Sagurna ungeachtet der indirekte Hilfe für den MSV, dass für die SPD der Breitensport „von großer Bedeutung“ sei.

Kritik an der Nicht-Öffentlichkeit

Grünen-Fraktionssprecherin Claudia Leiße erklärte: „Wir wollen jetzt wissen, wie es beim MSV weitergeht.“ Die kaufmännische Seite des Vereins müsse genauer kontrolliert werden. Leiße rügte überdies, dass die Entscheidung über die Zahlung der Million in nicht-öffentlicher Sitzung ohne Bürgeröffentlichkeit erfolgte: „Es geht schließlich um eine Millionen Euro an Steuergeldern.“