DuisBURG.. . Das Gefühl einer Mittsommernacht: Angelika Stienecke zeigt eine Installation in der Kunstvitrine des Botanisches Gartens in Duisburg-Duissern.

2014 hat Claudia A. Grundei das Gewächshaus im Botanischen Garten Duissern vor dem Minibagger gerettet. Sie machte aus dem Glaskasten eine Bühne für Kunst, die sie geschickt als „kleinste Galerie Duisburgs“ etabliert hat. „Es melden sich Künstler aus ganz Deutschland“, sagt die Künstlerin.

Lebendiger Ausstellungsort mit zwei kleine Schnecken

Die einfach verglaste Vitrine – 3,50 Meter lang, 1,50 Meter tief, zwei Meter hoch – hat sich zu einem lebendigen Ausstellungsort entwickelt. Nicht nur wegen der jährlich rund vier Ausstellungen, sondern auch weil auf der Platte in Hüfthöhe, die Claudia Grundei mit Erde bedeckt hat, inzwischen zwei hübsche kleine Schnecken zu Hause sind. Was zusätzlich für einen Touch Natur sorgt, der Angelika Stienecke Kopfzerbrechen bereitet.

Die Duisburger Künstlerin bestreitet die 20. Ausstellung hier, und die Schnecken haben ihre Spuren auf dem Bild hinterlassen, das den Hintergrund der Installation „Das Fest“ bildet. Dieses Bild auf rohem Leinen zeigt die stark vergrößerte und dadurch etwas unscharfe Fotografie eines Mädchens im weißen Kleid mit einem hübschen Kranz aus rosa Blumen im Haar, das aus einem Körbchen Blüten verstreut. Der komplette Hintergrund des Bildes ist schwarz, was das Kind und die verstreuten Blüten besonders leuchten lässt. Und ein „leeres“ Kleid gibt es noch – aus weißem Drahtgeflecht scheint es im Raum zu schweben. Das Fest ist aus.

Das gedankenversunkene Mädchen

Angelika Stienecke zeigt eine Momentaufnahme, zu der sie von der schwedischen Mittsommernacht inspiriert worden ist. Das gedankenversunkene Mädchen, die Blumen – sie erinnern an die zarten Motive der Impressionisten. „Es geht um die Stimmung“, sagt Angelika Stienecke, die zwar Farben liebt, aber ihre Werke oft mit Schwarz oder Weiß malt; oft verwendet sie auch Materialien wie Teer und Schwefel sowie Draht oder hauchdünnes Papier.

„Das Fest“ ist eine sehr poetische, auch nachdenkliche Arbeit zum Thema Vergänglichkeit. Sie bleibt bis zum 1. Juli – geöffnet täglich ab 8 Uhr bis zur Dämmerung.

>>ÜBER DEN KUNSTRAUM GRÜN

Claudia A: Grundei veranstaltet in „ihrem“ Stadtteil auch den „Kunstraum Grün“, bei dem der ganze Botanische Garten zur Ausstellungsfläche wird. Die siebte Ausgabe läuft vom 29. August bis 1. September.