Duisburg. . Ein Berliner Unternehmen will im Duisburger Dellviertel 190 Seniorenwohnungen für höhere Ansprüche bauen. Sie sollen Ende 2022 fertig sein.

Fast wie eine Verbeugung vor der Bauhaus-Bewegung in deren Jubiläumsjahr wirken die sechs Neubauten auf dem Gelände des früheren Welker-Stifts im Dellviertel, die fast fertig sind. Doch es geht weiter mit der Neubebauung zwischen A 59 und Polizeipräsidium: An der ruhigen Welkerstraße soll eine Seniorenresidenz mit rund 190 Wohnungen und weiteren Service-Einrichtungen entstehen. Geplante Investition des auf Seniorenwohnungen spezialisierten Berliner Unternehmens Terragon: 70 Millionen Euro.

„Der Ankauf des Grundstücks ist bereits erfolgt und wir haben einen entsprechenden Bauvorbescheid erhalten“, erklärte Terragon-Vorstandsvorsitzender Michael Held.

Unternehmen ist Marktführer in dem Segment

Das Vorhaben auf der stattlichen Freifläche in Nachbarschaft der unter Denkmalschutz stehenden Welker-Villa umfasst neben der Seniorenresidenz mit rund 190 betreuten und barrierefreien Wohneinheiten mit 1,5 bis 3 Zimmern und einer Größe von etwa 45 bis 85 Quadratmetern noch eine stationäre Pflegeeinrichtung mit 80 Betten, eine Tagespflege mit 25 Plätzen und zwei Wohngruppen für insgesamt 20 Bewohner sowie Gewerbeflächen. Auf den Baufeldern der zwei Gebäudekomplexe namens „Welker-Quartier“ wird es Tiefgaragen geben. „Nach bisheriger Planung ist die Fertigstellung Ende 2022 geplant“, heißt es bei Terragon. Das Projekt werde finanziert durch die Bayerische Landesbank (BayernLB).

„Servicewohnen für Senioren im Premiumsegment“ beschreibt das Berliner Unternehmen seinen eigenen Anspruch. „Gehobenes Segment, aber kein Luxus“, formuliert es der Unternehmenssprecher Jaroslaw Plewinski. Mit mehr als 2000 in Deutschland seit 2001 realisierten „Servicewohnungen“ zählt sich das Unternehmen zu den Marktführern in diesem Segment. Wohnen mit zusätzlichen Serviceangeboten ermögliche Senioren „ein selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter“.

Weitere Projekte in NRW geplant

„Das ,Welker-Quartier‘ ist das erste von vielen geplanten Projekten in Nordrhein-Westfalen, daher sind wir auf der Suche nach Baugrundstücken und lokalen Partnern“, kündigte Held an. Das Duisburger Vorhaben ist das erste des im Herbst 2018 gegründeten Joint Ventures von Terragon und Sax-Gruppe. Das Gemeinschaftsunternehmen will nach eigenen Angaben „in Groß- und großen Mittelstädten Wohneinrichtungen mit jeweils 150 bis 200 Wohnungen mit hohem Komfort und erstklassigem Service sowie teilstationären und ambulanten pflegerischen Versorgungsformen realisieren“.

Stadtvillen mit 24 großzügigen Wohnungen sind in der Nachbarschaft der künftigen Seniorenresidenz gebaut worden.
Stadtvillen mit 24 großzügigen Wohnungen sind in der Nachbarschaft der künftigen Seniorenresidenz gebaut worden. © Michael Dahlke

Weitgehend fertiggestellt sind in direkter Nachbarschaft sechs Stadtvillen mit 24 Wohnungen à 130 Quadratmeter Wohnfläche sowie sechs Penthousewohnungen à 200 Quadratmeter und Tiefgaragen im Untergrund.



>>> Welker war Jahrzehnte Chef von Haniel

Das Seniorenheim Welker-Stift wurde 2014 abgerissen. Es war benannt nach dem 1962 verstorbenen Stifter Johann W. Welker und seiner Frau Dora. Welker stand von 1917 bis 1944 als Generaldirektor an der Spitze von Haniel in Ruhrort.

Der 1870 in Bochum geborene Welker war von 1929 bis 1944 auch Präsident der IHK.