Duisburg-Meiderich. . Die Kamine des alten Hüttenwerks im Landschaftspark Duisburg-Nord sind marode, müssen saniert werden. In schwindelerregender Höhe wird gearbeitet.
Die Sanierung des Kamins Numero eins im Landschaftspark Nord schreitet voran. An der Spitze der 80 Meter hohen und derzeit voll eingerüsteten Landmarke wurden bereits der blaue Lichtring und die marode Holzabdeckung demontiert und zudem rund ein Meter des beschädigten Mauerwerks abgetragen. Dort soll laut Parkchef Ralf Winkels zeitnah ein neuer Betonkranz gegossen werden. Dieser wird mit Klinkersteinen beklebt, so dass der Kamin nach der Sanierung wieder in seinem alten Erscheinungsbild erstrahlt. Im November soll alles fertig sein. Die Kamine zwei und drei folgen in den nächsten Jahren.
Sturm hat die Arbeiten etwas ausgebremst
„Wir hängen im Augenblick etwa eine Woche hinter unserem Zeitplan her“, betont Winkels. Schuld daran seien die Witterungsbedingungen der vergangenen Wochen gewesen, als gleich mehrere Sturmtiefs hintereinander über Duisburg hinwegfegten. „Bei solchen Böen konnten die Arbeiten in der Höhe natürlich nicht fortgesetzt werden“, betonte Winkels.
Der Aufbau des Spezialgerüstes, das sich um den kompletten Kamin herum gen Himmel über Meiderich erhebt, hatte Anfang Januar begonnen. Am 22. Februar konnte es nach vorheriger Prüfung durch Gutachter freigegeben werden. Was von unten nicht sichtbar ist: Das Gerüst ist nicht nur von außen um den Kamin, sondern auch etwa dreieinhalb Meter in ihn hinein gebaut. Beim Abtragen des maroden Mauerwerks hätte sonst gedroht, dass Teile des Material ins Innere des Kamins gestürzt wären.
1,55 Millionen Euro Kosten übernimmt der Regionalverband
Neben der Turmspitze werden auch die Fugen von Kamin eins saniert. Dabei wird der in die Jahre gekommene Mörtel etwa drei Zentimeter tief herausgekratzt und später durch neuen ersetzt. „Bis zu den Sommerferien wollen wir die obersten 30 Meter des Kamins neu verfugt haben, bis Ende der Herbstferien soll der Rest folgen“, so Winkels mit Blick auf den Zeitplan. Als letzte Maßnahme wird im November der Fuß des Kamins freigeschachtet und dort eine so genannte Feuchtigkeitssperre eingefügt.
Kamin eins erfordert die aufwendigste Sanierung – und erzeugt die höchsten Kosten. 700.000 Euro werden laut Winkels investiert. Bei den Kaminen zwei und drei kommen addiert weitere 850.000 Euro dazu. Diese insgesamt 1,55 Millionen Euro stammen laut Winkels aus einem Instandhaltungsbudget des Regionalverbandes Ruhrgebiet (RVR), das mit 11 Millionen Euro bestückt ist und noch bis Ende 2026 genutzt werden kann. „Wir nutzen dieses Budget nun zum ersten Mal“, sagt der Landschaftspark-Chef. Am wichtigsten seien die Erfahrungen, die bei der Sanierung von Kamin eins gemacht wurden. Diese fließen in die Pläne für Kamin zwei und drei ein.