Duisburg. Klaus Maas und Dirk Krämer haben das Haus für ihre Sammlung mitten in Duisburg eröffnet. Zum Jubiläum kehrt die Erstpräsentation zurück.


Der Raum wirkt wie aus einem fernöstlichen Kloster. Zwölf Sets, jeweils ein Stein, ein Tisch, ein Kissen, ein Pinsel, eine Wasserschale; der Blick aus dem Fenster fällt auf einen Bergahorn. Dass die Installation „Write your message with water“ des chinesischen Künstlers Song Dong die Lieblingsarbeit der Besucher ist, wissen Klaus Maas und Dirk Krämer natürlich. Wie sie auch die Lebenswege „ihrer“ Künstler kennen, die für die Sammler oft auch zu Freunden geworden sind. Einer der Künstlerfreunde ist Hannes Vogel, dessen zentrale Arbeit „Der Scherben Schönheit ist nicht die der Töpfe“ das Scharnier bildet zwischen der antiken und der zeitgenössischen Kunst der Sammlung. Der Bogen ist weit gespannt.

Museum folgt keinem Mainstream

„Present from Kyoto“ heißen die Schachteln von Yuij Takeoka, die mit Fotografien aus Kyoto von Claudia Terstappen platziert sind.
„Present from Kyoto“ heißen die Schachteln von Yuij Takeoka, die mit Fotografien aus Kyoto von Claudia Terstappen platziert sind. © Unbekannt | FUNKE Foto Services

Diese Nähe, die Maas und Krämer zu ihrem vor zehn Jahren gegründetem Museum DKM pflegen, macht den Unterschied zu anderen Museen. Sie sammeln nicht nach kunsthistorischen Kriterien, erst recht nicht nach pekuniären, und sie folgen auch keinem Mainstream, sondern ihren „Linien stiller Schönheit“, so der Titel der Dauerausstellung, die jetzt wieder so zu sehen ist, wie sie vor zehn Jahren zur Eröffnung an der Güntherstraße zu sehen war. Schönheit und eine meditative Stille bietet das Haus mitten in Duisburg in der Nähe des Hauptbahnhofs.




Für Duisburg habe man sich damals entschlossen, weil die Firma des in Homberg geborenen Klaus Maas seit Generationen ihr Geld mit der Kohle verdient, weil es ihnen die damalige Stadtspitze mit Kulturdezernent Gerd Bildau „leicht gemacht“ habe, und „weil Duisburg die interessanteste Stadt im Ruhrgebiet ist“, sagt Dirk Krämer. „Wir genießen die Anerkennung, finanziell spielt sich nichts ab, wir müssen selber klarkommen“, so Klaus Maas. Die Verleihung der Mercatornadel 2009 und des Kaisermünzenpreises 2012 zeigten, dass das Museum in der Stadt geschätzt werde.

41 Wechselausstellungen in zehn Jahren

41 Wechselausstellungen haben Maas und Krämer seit 2009 entlang ihrer in 45 Jahren gewachsenen Sammlung gezeigt. Ein Höhepunkt war dabei die Beteiligung am Ausstellungsprojekt „Kunst & Kohle“ der Ruhrkunst-Museen, zu denen das DKM schon vor der Eröffnung gehört hat.

Zum Rückblick auf zehn Jahre gehört, dass etwa 10.000 Besucher pro Jahr gezählt werden, davon fast die Hälfte unter 50 Jahren, das Verhältnis von Frauen und Männern nahezu ausgewogen ist – und dass es viele Stammgäste gibt. Es gab museumspädagogische Projekte, und auch als Veranstaltungsort für private und geschäftliche Feiern wird das Museum gebucht. „Bedingung ist, dass die Gäste an einer Führung teilnehmen und Eintritt bezahlen“, so Maas.

Noch in diesem Jahr gibt es Ausstellungen mit Werken von Peter Reichenberger und Erwin Wortelkamp, für 2020 ist eine mit japanischen Kimonos geplant. „Ich wünsche mir, dass ich mit 75 mein Büro hier beziehen kann“, sagt Maas. Das habe er in den letzten zehn Jahren nur für Minuten genutzt.

>> KEINE FEIER ZUM GEBURTSTAG

Zum zehnjährigen Bestehen des Museums DKM gibt es keine Feier, sondern Besucher erhalten mit etwas Glück die zum Jahresanfang für Stammgäste eingeführte Jahreskarte im Wert von 100 Euro.

Jeder zehnte zahlende Besucher bekommt von Samstag, 30. März, bis Sonntag, 28. April, eine Jahreskarte geschenkt.