Duisburg. . Teile der Rheinpreußensiedlung wurden einst für den Bau der „Weißen Riesen“ abgerissen, ein Filmabend in Duisburg erinnert an den Bürgerprotest.

Filmfreunde, aufgepasst: Der Verein „Interessengemeinschaft Nordpark“ und die Kinemathek im Ruhrgebiet laden an diesem Freitag, 29. März, wieder zu einem spannenden Kinoabend in den Meidericher Landschaftspark Nord ein. Im Obergeschoss des früheren Hüttenmagazins steht ab 20 Uhr ein spannendes Stück Stadtgeschichte auf dem Programm: der Kampf um den Erhalt der Rheinpreußensiedlung.

„Homberg-Hochheide – 40 Jahre zuvor: Gegen Spekulanten“ heißt das Motto dieses Abends, das die beiden Organisatoren Paul Hofmann und Siegfried Teichler ganz bewusst ausgewählt haben. Denn am vergangen Sonntag wurde ja der erste der so genannten „Weißen Riesen“ gesprengt. Diese Hochhäuser, zwischen 1968 und 1973 in der damals noch eigenständigen Stadt Homberg erbaut, entstanden zu dieser Zeit auf dem Grundstück einer Bergabeiterkolonie: der Rheinpreußensiedlung.

Initiative rettete Rest der Siedlung

Die Rheinpreußensiedlung lockt noch heute Historiker und Architekturfans nach Duisburg-Homberg.
Die Rheinpreußensiedlung lockt noch heute Historiker und Architekturfans nach Duisburg-Homberg.

Nachdem schon weite Teile abgerissen waren, kam Widerstand in der Bevölkerung auf, um die noch verbliebenen Zechenhäuser mit rund 600 Wohnungen vor dem angedrohten Abriss zu retten. Die wütenden Anwohner formierten sich dann 1975 – dem Jahr der Eingemeindung Hombergs nach Duisburg – zur „Initiative Rheinpreußensiedlung“. In den kommenden zehn Jahren kämpfte die Nachbarschaft mit allen Mitteln um den Erhalt – und das mit Erfolg. Mit der Gründung einer Wohnungsgenossenschaft wurde der langfristige Erhalt besiegelt. Noch heute ist die Rheinpreußensiedlung ein beliebtes Ziel für Historiker und Architekturfans.

Der Eintritt ist wie immer frei

Zwischen 1976 und 1978 begleitete ein Filmteam die Entstehung, Arbeit und Widerstandskraft der Bürgerinitiative. Dabei herausgekommen ist der hoch politische Film „Gegen Spekulanten – Eine Arbeiterkolonie probt den Widerstand“. Davor wartet zur Einstimmung auf diese 87-minütige Doku, die zu einer Reise ins alte Homberg einlädt, noch eine Fotofilm mit Aufnahmen von Siegfried Teichler und Frank Napierala. Der Eintritt ist wie immer frei, um eine Spende der Besucher am Eingang wird aber gebeten.