Duisburg. Lkw-Waage vor der A 40-Rheinbrücke in Richtung Essen ist seit November in Betrieb, die Arbeiten an der zweiten in Richtung Venlo gehen voran.
Der Presslufthammer rattert und knattert in der Dunkelheit. Sein Dröhnen übertönt sogar den Lärm der Autos, die rechts und links von der Baustelle auf der teilgesperrten A 40 vorbeibrausen. „Wir müssen hier Platz fürs Fundament eines Geräteträgers schaffen, an dem später eine der Ampeln aufgehängt wird“, erklärt Marc Kreuznacht. Er ist der Projektleiter der Zeppelin Rental GmbH, die zu jenen Firmen zählt, die gerade die Wiege- und Schrankenanlage auf der A 40 in Richtung Venlo errichten. Die WAZ hat bei einer Nachtschicht zugeschaut.
Zweite Waage in Höhe des Archivs
Seit vergangenen Montag werden an jedem Abend ab 20 Uhr bis zum nächsten Morgen um 5 Uhr zwei der drei Fahrspuren kurz vor der Abfahrt Ruhrort/Häfen gesperrt.
Denn genau hier, etwa in Höhe des NRW-Landesarchivs, wird sie später einmal stehen: die zweite A 40-Waage. Sie soll – genau wie ihr Pendant auf der westlichen Rheinseite in Essenberg – dabei helfen, zu schwere Lastwagen auszusortieren und noch vor dem Überqueren der arg ramponierten Rheinbrücke von der Autobahn abzuleiten.
Anlage soll Ende April in Betrieb gehen
Stand heute soll die Anlage Ende April in Betrieb gehen. „Wir versuchen, diesen geplanten Termin auch einzuhalten. Es könnte wegen der wetterbedingten Bauunterbrechungen in den vergangenen Wochen bis zur Fertigstellung aber auch Anfang Mai werden“, sagt Peter Belusa, der für den Straßenbau zuständige Abteilungsleiter bei der Autobahnniederlassung Krefeld von Straßen Nordrhein-Westfalen.
Belusa hatte auch die Errichtung der ersten Waage-Anlage in Essenberg vor der Anschlussstelle Homberg begleitet, die seit 9. November „scharf geschaltet“ ist und in den vergangenen vier Monaten bereits über 5400 überladene Lkw an der illegalen Brückenüberquerung gehindert hat.
„Allein die reine Herstellung der ersten Anlage hat etwa fünf Millionen Euro gekostet. Bei der zweiten in Richtung Venlo wird es sogar noch etwas mehr sein“, weiß Belusa. Das liege am größeren Bauaufwand auf der östlichen Seite der Rheinbrücke. Hinzu kämen noch zusätzliche Kosten für die Wartung, Instandhaltung und Bedienung der zwei Waage-Anlagen.
Transportable Schutzwände aufstellen
Zurück auf die Baustelle: In den ersten Nächten wurden transportable Schutzwände aufgestellt, die zur Abtrennung der einzelnen Fahrspuren dienen. Wie auf Essenberger Rheinseite wird der Verkehr später auch hier mit Tempo 40 als Höchstgeschwindigkeit die Waage passieren. Im Asphalt eingelassene Messspulen schlagen dann Alarm, wenn ein Lkw ein zu hohes Gesamtgewicht oder eine zu hohe Achslast aufweist. Die aufgefallenen Fahrzeuge werden dann in der Abfahrt Häfen/Ruhrort von der A 40 hinunter geleitet.
Auf einer ehemaligen, bereits abgetragenen Grünfläche in der Abfahrt entsteht derzeit der Platz, wo alle Ertappten später ihre Fahrzeuge abstellen müssen. Dort befindet sich auch die zweite Waage, die die offizielle und gerichtsverwertbare Messung des Lkw-Gewichts vornimmt. Diese darf nur von Polizeibeamten oder Kräften des Bundesamtes für Güterverkehr vorgenommen werden. Schon die erste Waage bindet zahlreiche Duisburger Polizisten im Dienstalltag – ein Umstand, der sich laut Polizeipräsidentin Elke Bartels massiv auf die Personalplanung auswirkt. Das wird sich mit Inbetriebnahme der zweiten Waage nochmals verschärfen.
Weil die Maßnahmen auf einer Autobahn stattfinden, stammen die Gelder aus Berlin. Oder wie Belusa in der Nacht unter dem Dröhnen des Presslufthammers sagt: „Wir verbauen hier Bundesmittel.“