Duisburg-Ruhrort. . Pfarrer Christian Becker und Pater Marius Gruszfeld widersprechen den in Ruhrort kursierenden Gerüchten. Neuer Förderverein bietet Hilfe.
Schon im Vorjahr kursierten erste Gerüchte zu einer bevorstehenden Schließung der Schifferkirche St. Maximilian in Ruhrort. Als dann auch noch in der vergangenen Woche in einer katholischen Wochenzeitung ein Artikel veröffentlicht wurde, der die Schließung im Jahr 2020 als Fakt vermeldete, war der Aufschrei unter vielen Gemeindemitgliedern groß.
„Dabei stimmt das gar nicht. Die Schifferkirche bleibt erhalten“, stellten Pater Marius Gruszfeld (39) und Pfarrer Christian Becker (50), Leiter der zuständigen Pfarrei St. Michael, am Freitag im Gespräch mit dieser Zeitung klar.
Dass das Bistum Essen unter akuten Sparzwängen steht, ist hinlänglich bekannt. „Wir haben vom Bistum die Vorgabe bekommen, bis zum Jahr 2030 die Hälfte unserer bisherigen Haushaltsmittel einzusparen. Wie wir das schaffen wollen, bleibt uns überlassen“, verdeutlicht Pfarrer Becker.
Wegen dieser Auflagen musste jede der zum Bistum Essen gehörende Pfarrei prüfen, welche Gebäude perspektivisch entbehrlich sind und zwecks Kostenersparnis aufgegeben werden könnten. „Natürlich hat jedes Gemeindemitglied Angst um seine Kirche. Und aus solchen Ängsten entstehen Gerüchte“, startet der Pfarrer einen Erklärungsversuch für die in Umlauf gekommene Falschnachricht.
Eine zwingend erforderliche Voraussetzung, um die Schifferkirche noch über viele Jahre erhalten zu können, war nach den Plänen der Gemeinde die Gründung eines Fördervereines. Dies ist im Sommer 2018 erfolgt. Vorsitzender des Fördervereins von St. Maximilian ist der Ruhrorter CDU-Politiker Michael Büttgenbach. Zu den Vereinsmitgliedern gehören zahlreiche Gläubige der Gemeinde St. Maximilian und Ewaldi, zu der laut jüngster Erhebung noch rund 3250 Katholiken gehören.
„Baulich ist die Kirche derzeit in einem guten Zustand“, stellt Pater Marius Gruszfeld vom Orden der Franziskaner Minoriten klar. Aber langfristig könnte eine Dachsanierung anstehen. Die ist kostspielig – auch, weil dort spezielle Schieferplatten verbaut sind.
„Kosten für Erhaltungsmaßnahmen wie diese würden künftig nicht mehr vom Bistum übernommen, sondern müssten vom Förderverein gestemmt werden“, erklärt Pfarrer Becker. Auch deshalb hofft er, dass sich weitere Personen diesem Kreis der Unterstützer anschließen.
Kloster wird 2020 aufgegeben
Pater Gruszfeld wird vermutlich nur noch bis 2020 die Gottesdienste in St. Maximilian und in der ebenfalls zur Gemeinde gehörenden Kirche St. Ewaldi in Laar gestalten. Denn dann wird das Kloster der Franziskaner Minoriten mit Sitz in Beeck (neben der Kirche St. Laurentius) aufgegeben. Und Pater Gruszfeld soll genau wie sein Kollege Pater Leo dann von Duisburg an einen noch nicht festgelegten Ort versetzt werden.
„Dagegen hat sich Widerstand formiert. Zahlreiche Gemeinde-Mitglieder haben einen Bittbrief an den Leiter des Ordens mit Sitz in Danzig verschickt“, weiß Pfarrer Becker. Die Hoffnungen, dass sich an diesem Entschluss noch etwas ändert sind nicht sehr groß. „Zu 99 Prozent steht fest, dass das Kloster in Beeck aufgebeben wird“, so Gruszfeld.
Sollte der Pater die Gemeinde verlassen, will Pfarrer Becker es versuchen, die entstandene Lücke mit vorhandenem pastoralen Personal aufzufüllen. „Gleichzeitig werde ich mich beim Bistum Essen aber für eine personelle Verstärkung unserer Pfarrei einsetzen. Wir wollen die pastoralen Aufgaben hier aufrechterhalten“, so Becker. „Ob das dann in dem bisherigen Umfang möglich ist, wird die Schlüsselfrage sein.“