Ruhrort. . Michael Büttgenbach und Gabriele Wennmann haben schon 70 Mitstreiter um sich geschart. Kosten für Kirche will Verein künftig selbst schultern.

Wenn es um die Ruhrorter Kirche St. Maximilian geht, dann ist Ruhrorts CDU-Chef Michael Büttgenbach bereit, den Mund so richtig voll zu nehmen. „Als einzige erhaltene Schifferkirche zwischen Emmerich und Köln haben wir hier ein historisch genauso bedeutendes Gotteshaus wie der Kölner Dom eins ist.“

Behauptet er vollmundig und lässt sich zu einem sympathischen Grinsen hinreißen. So weit würden seine Vorstandskollegen vom neu gegründeten Förderverein, Gabriele Wennmann, Sabine Wiedemann und Thomas Wiedemann, in ihren Äußerungen vielleicht nicht gehen, aber dass es ihnen allen ernst ist mit dem Erhalt ihrer „Maxi-Kirche“, daran kann kein Zweifel bestehen.

Unterschriften bei 1800 Bürgern gesammelt

Mit dem nun gegründeten Initiativkreis hatten die Aktivisten seit dem Bekanntwerden des Votums der Großgemeinde St. Michael zum sogenannten Pfarreientwicklungsplan (PEP) für einiges Aufsehen gesorgt. Sie sammelten bei 1800 Gemeindemitgliedern Unterschriften gegen die Schließungspläne und fanden so Gehör beim Bischof.

„Das sind ja nicht nur die Christen, die sich für den Erhalt des Glaubensortes ausgesprochen haben, da haben auch Muslime unterschrieben, denen die Maxikirche wichtig ist“, weiß Büttgenbach.

Welche Kreise das Ruhrorter Gotteshaus zieht, das zeigte sich bei den Dreharbeiten zu dem Fernsehfilm über die Aldi-Gründer Karl und Theo Albrecht, die vor kurzem in Ruhrort stattfanden.

Für Familie Albrecht soll Kirche wichtig sein

„Die Familie Albrecht hat ausdrücklich darum gebeten, dass auch in der Ruhrorter Kirche gedreht wird, die einer der Brüder öfter aufgesucht hat“, berichtet Wennmann nicht ohne Stolz.

Ob die Ruhrort-Connection der Discount-Könige Tatsache ist, oder einsetzende Legendenbildung, lässt sich schwer nachprüfen. Fest steht, dass die Ruhrorter nun einen Förderverein gegründet haben, der dem ehemaligen Initiativkreis zum Erhalt der Maxi-Kirche eine festere Vereins-Struktur geben soll.

„Wir haben zwar die Schließungspläne erstmal bis 2020 verschieben können, aber Voraussetzung bleibt, dass wir die Renovierungskosten der Zukunft selber aufbringen“, sagt Büttgenbach. Dazu will mit den anderen Vereinen im Stadtteil Benefizkonzerte veranstalten. Ein Highlight wird das „Orgel rockt“ Konzert von Patrik Gläser im November sein.

Kirche ein „besonderer Schatz“

Der Förderverein möchte das Bewusstsein der Ruhrorter stärken, dass ihre Kirche ein besonderer Schatz ist, den man hüten muss. Damit fangen sie folgerichtig bei den Kirchenbesuchern von morgen an. Die Täuflinge der Gemeinde bekommen ab sofort bei ihrer Taufe in St. Maximilian ein Fotoalbum für ihre Taufbilder geschenkt.