Duisburg. IHK, Unternehmen, Gewerkschaftsbund und Autobahnbauer wollen für Duisburger Bauprojekte werben. Minister Wüst dämpft Hoffnungen auf A 59-Tunnel.
Mit dem Neubau der A 40-Rheinbrücke Neuenkamp, der Sanierung des Autobahnkreuzes Kaiserberg und dem Ausbau der A 59 auf sechs Spuren steht Duisburg vor drei Straßenbau-Großvorhaben. Um mehr Verständnis für solche Infrastrukturprojekte werben will ein gestern gegründetes regionales Bündnis für Mobilität. Vor dessen Start bremste NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) allerdings Hoffnungen, die A 59 in einen Tunnel legen zu können.
Dieser Vorschlag aus Duisburg sei relativ spät im Planverfahren geäußert worden und es gebe keinen Vorschlag zur Finanzierung des Mehraufwandes. Zudem verdoppele sich die Bauzeit auf zwölf Jahre bei einer Tunnellösung. Jetzt müsse zügig geklärt werden, wer für einen Tunnel zu zahlen bereit sei, damit der Ausbau der A 59 nicht noch länger warten muss. Wüst: „Der Bund wartet auf eine Antwort.“
Unterschrieben ist dagegen das Bündnis für Mobilität, zu dessen Gründern die IHK, der DGB, Straßen.NRW und zahlreiche Unternehmen gehören. „Um mehr Akzeptanz für Infrastrukturprojekte zu schaffen, die für den Standort von herausragender Bedeutung sind, gründen wir ein regionales Bündnis für Mobilität“ heißt es in einem Memorandum zur Gründung von „Gemeinsam mobil für Duisburg und Niederrhein“.
Man wolle die Menschen mitnehmen bei wichtigen Vorhaben, die künftig viel zügiger als bisher umgesetzt werden sollen, erklärte IHK-Präsident Burkhard Landers, zumal die Umsetzungschancen derzeit sehr gut seien: „Geld ist da, und auch bei der Planung gibt es Fortschritte.“ Außer den drei Autobahnprojekten stünden auch die Instandsetzung der Schleusen an, der Bau einer neuen Uerdinger Brücke und die Fertigstellung der Betuwe-Einsenbahnlinie.
Hafenchef Erich Staake verwies bei der Gründungsveranstaltung auf die enorme Bedeutung einer funktionierenden Logistik für Duisburg, das eine bedeutende Funktion habe für europäische und globale Warenströme. Zugleich habe aber die Akzeptanz für Logistik in den letzten Jahren immer weiter abgenommen. Außer an den Autobahnen müsse aber auch an Schienennetz und Kanälen gearbeitet werden, es gebe einen „Sanierungsstau bei allen Verkehrsträgern“.
„Unsere Region ist die Logistikdrehscheibe im Land“, verwies auch DGB-Chefin Angelika Wagner auf die Bedeutung der Infrastruktur: „Staus gefährden Arbeitsplätze.“ Gerade in und um Duisburg sei Mobilität für viele Menschen ihr Job.
Das Bündnis für Mobilität will auch für ein besseres Baustellen-Management und bessere Kommunikation der Beteiligten sorgen. „Jeder muss wissen, was der andere tut“, forderte Landers eine bessere Vernetzung von Autobahnbauern bis Stadtwerken.
Einen Ansatz für verbesserte Kommunikation hat die IHK bereits: Unter www.ihk-niederrhein.de/baustellen-news können Mail-Informationen zu Baumaßnahmen und Sperrungen im Raum Duisburg bestellt werden.