Duisburg. . Bernd Albani, Chef der Konzertreihe „Jazz Live“, geht nach 30 Jahren mit einem Konzert des Pasadena Roof Orchestras in den Ruhestand.

Eine Ära geht zu Ende. Duisburgs Ehrenbürger von New Orleans geht in Rente. Nach 30 Jahren verlässt Konzertveranstalter Bernd Albani die Bühne des Traditional Jazz in Duisburg. Kurz vor seinem 80. Geburtstag feiert der ehemalige Geschäftsmann und Inhaber von Dietrich & Hermann am Donnerstag, 10. Januar, um 19 Uhr seinen Abschied von der internationalen Jazz-Szene und von seinem treuen Publikum, das genauso wie er in die Jahre gekommen ist.

Vor vollem Haus verneigt sich beim letzten Konzert der Reihe „Jazz Live“ das Weltklasse-Ensemble des Pasadena Roof Orchestras vor Bernd Albani, der zum großen Finale ins Theater der Stadt einlädt.

1989 das erste Konzert mit Rod Mason

© Tanja Pickartz

„Ich war immer mit dem Herzen dabei. Ich kann auf wunderbare Jahre zurückblicken, in denen sich auch zu den Musikern gute Freundschaften entwickelt haben“, betont doch ein wenig wehmütig Bernd Albani, der 1989 sein erstes Konzert mir Rod Mason im Bierdorf an der Heuserstraße veranstaltet hatte und damals von der Ehefrau Masons davon überzeugt wurde, dass Duisburg für Traditional Jazz ein gutes Pflaster ist.

Seitdem sind alle Größen dieses Jazz-Genres hier gewesen: Eben Rod Mason mit seiner Formation Hot Five, dann Monty Sunshine, Chris Barber, die Dutch Swing College Band, Charlie Antolini, Mr. Acker Bilk, Paul Kuhn, Hazy Osterwald und eben auch das Pasadena Roof Orchestra, das schon 2007 in der Mercatorhalle zu Gast war.

So zählte Albani in 220 inländischen und auch ausländischen Konzerten rund 45.000 Besucher. Auch seine zahlreichen Jazz-Reisen – darunter auch in diesem Jahr wieder nach New Orleans – waren immer wieder beliebt und sollen in Zusammenarbeit mit einem Moerser Reisebüro auch weiterhin stattfinden. Sein Stammpublikum bedauert seinen Abschied schon jetzt.

Konzerte auch in der Rheinhausen-Halle

„Und alle Konzerte fanden auf eigenes Risiko statt“, sagt Albani nicht ohne Stolz, der als Chef der ihm von seinem Vater vererbte Firma für Bürobedarf, die er jetzt nach 131 Jahren auflöst, auf Subventionen mit öffentlichen Mitteln oder auf finanzstarke Sponsoren nie angewiesen war.

„Ich habe so alle Musiker nach Duisburg holen können, die ich auch selber gerne hören wollte.“ Zuletzt meist im Duisburger Hof, aber auch in der ehemaligen „Comödie“, in der Liebfrauenkirche und sehr erfolgreich in der Rheinhausen-Halle bespielte der Konzert-Manager viele Duisburger Bühnen – bis hin zum Open-Air-Konzert 2009 im Kanu-Club.

Wie wichtig ihm dabei der persönliche Kontakt zu den häufig weltbekannten Musikern war, wird deutlich, wenn er erzählt, dass er am jüngsten Heiligabend in Kaarst am Grab von Rod Mason war, mit dem Albani immerhin 53 Weihnachtskonzerte veranstaltet hat.

>>> RESTKARTEN FÜR DAS LETZTE KONZERT

Das 1969 gegründete Pasadena Roof Orchestra ist eine britische Bigband, deren Schwerpunkt auf dem Swing der 20er und 30er Jahre liegt. Es spielte unter anderem die Musik zum Kinofilm Comedian Harmonists von Joseph Vilsmaier ein.

Für das Konzert am Donnerstag, 10. Januar, um 19 Uhr im Stadttheater gibt es noch Restkarten an der Theaterkasse oder unter: 0203/21 051.