duisburg. . Discounter schließt zwei Filialen und eröffnet in der Altstadt neu. Kunden sind begeistert – Quartiersmanager hoffen auf positive Entwicklung.
Netto hat am Dienstag im ehemaligen P&C-Gebäude an der Münzstraße eine neue Filiale eröffnet. Die Geschäfte an der Kuhstraße und der Alten Rheinstraße werden in diesem Zuge geschlossen. „Da die Filiale nicht mehr unserem modernen Konzept hinsichtlich Größe und Gestaltung entspricht, haben wir den Markt in die Münzstraße verlegt“, erklärt Netto-Sprecherin Christina Stylianou. 1000 Quadratmeter ist das neue Geschäft groß. Die 15 Mitarbeiter wurden aus den beiden anderen Filialen übernommen. Am ersten Tag ist schon ordentlich was los.
„Is’ ja schon schön geworden. Die Gänge sind breit, man muss sich nicht mehr hindurch quetschen“, erklärt eine Dame, die gerade Domino-Steine, gemischtes Hack und tiefgekühlte Kräuter in ihren Wagen packt. „Für die Mitarbeiter ist das doch auch besser, da sitzen nicht immer die Betrunkenen vor der Tür“, wirft ein anderer Kunde ein. Auch ihm gefällt die neue, saubere Filiale. Die Szene hat sich immer rund um den Brunnen am Kuhtor versammelt. Seit rund einem Jahr werden die Männer und Frauen von Streetworkern betreut. Verantwortliche gehen davon aus, dass die Szene „standorttreu“ bleibe und sich auch weiterhin an der Kuhstraße treffe – schließlich macht in diesem Bereich auch der Wagen von „Gemeinsam gegen Kälte“ Station. Derzeit wird die alte Filiale des Discounters geräumt. „Wir warten mal ab, was sich dort entwickelt“, sagt City-Managerin Dagmar Bungardt. Es soll einen Interessenten für die Immobilie geben.
Noch stehen die anderen Etagen leer, doch es gebe Interessenten
„Es ist gut, dass die Barriere an der Steinschen Gasse abgebaut wird. Netto wird auf jeden Fall Frequenz auf die Münzstraße bringen“, begrüßt Quartiersmanager Francesco Mannarino die Eröffnung. Besser als ein Leerstand sei der Umzug allemal. Grundsätzlich gebe es auch Interessenten für die anderen Etagen des Gebäudes, die aktuell weiterhin leer stehen. „Das war jetzt ein Projekt, das schnell realisiert werden konnte“, so Mannarino. Auch die Zusammenlegung der Filialen werden zusätzliche Personen in die Altstadt bringen. „Allerdings fällt der Markt an der Alten Rheinstraße weg. In diesem Bereich wohnen aber auch ältere Menschen, die nun einen weiteren Weg haben“, bedauert Quartiersmanagerin Yvonne Bleidorn. Im Auftrag der Wirtschaftsförderung versuchen die Experten seit Mai 2015, den Bereich zwischen Innenstadt und Innenhafen zu beleben. Bisher haben sich einige neue Restaurants und Brautmodengeschäfte angesiedelt.
Die Arbeit der beiden Quartiersmanager ist noch bis 2021 gesichert. Am Innenhafenufer entstehen derzeit ein neues Bürogebäude und ein Hotel, auf der seit Jahrzehnten brachliegenden Fläche an der Steinschen Gasse besteht Hoffnung auf eine größere Bebauung.