Duisburg. . Samstag öffnet die Mitgliederausstellung des Kunstvereins. Neben Kunst, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnte, gibt es Literatur und Musik.
Obwohl das Atelier im Erdgeschoss des Kunstvereins schon gut mit Skulpturen, Malerei, Collagen und vielem mehr gefüllt ist, werden noch eifrig letzte Bilder an die Wand genagelt. Am Samstag ist die Eröffnung der Mitgliederausstellung des Kunstvereins im Weidenweg 10: „Ganz frei 7“.
Etwa 40 Künstler des 135 Mitglieder starken Vereins stellen vom 2. bis 30. Dezember ihre Werke aus, die unterschiedlicher kaum sein könnten. „Die Zusammenstellung ist eben ,ganz frei’“, beschreibt Herbert Gorba, Vorsitzender des Vereins, die abwechslungsreiche Mischung.
Da ist etwa Ana Jakopin, die ein „Selbstbildnis“, eine Collage aus Textil, Acryl und Tapete ausstellt: Kräftige Farben zeichnen ein großes Gesicht mit zugekniffenen Augen und geöffnetem Mund. „In diesem Bild betrachte ich mich von innen heraus“, sagt die ehemalige Ärztin, die seit eineinhalb Jahren Mitglied im Kunstverein ist und bereits rund 20 Jahre aktive Künstlerin. „Da sind psychische Zustände, zu sehen wie etwa Begeisterung und Lebensfreude.“
Ebenfalls mit dabei: Der 90-jährige Horsthardi Semrau, „unser Ehrenmitglied“, wie Gorba sagt. Seit 2007 ist der Maler und Literat im Duisburger Kunstverein und froh darüber, weil er noch etwas zu vermitteln habe: „Ich bin gegen Oberflächlichkeit, Sprachverhunzung und Vulgarisierung“, sagt er. „Toleranz hat dort ihre Grenzen, wo sie in Schieflage gerät.“
Zusammenarbeit mit dem Museum
Oder Brigitte Stüwe, die mit ihrer Freundin Sabine Bachem über ein Jahr hinweg ein Buch als Kunstwerk entwickelt hat. Auf altem Büttenpapier erzählen handgemachte Zeichnungen, kleine Malereien und eigene Texte die Geschichte einer Reise auf der Seidenstraße: von Duisburg nach China. Von den 30 veröffentlichten Exemplaren sind gerade einmal drei übrig.
Dieses Jahr hat der Kunstverein das Glück, mit Raphael Weilguni und Viola Relle zwei engagierte Kunst-Stipendiaten vor Ort zu haben, die mit dem Künstler François Huber und der Band „Raphael und Franz machen Musik für dich“ am 9. Dezember ein musikalisches Programm präsentieren.
Mit diesem Jahresabschluss blickt Herbert Gorba bereits zuversichtlich in das neue Jahr: „Wir wollen 2019 verstärkt mit dem Museum Küppersmühle zusammenarbeiten, so dass wir nicht so viele Überschneidungen produzieren. Außerdem soll es ab März wieder die ,Galerie ganz oben’ geben, ein Ausstellungsraum ausschließlich für unsere Mitglieder.“