Duisburg- . 2019 soll es in Duisburg ein großes Tauffest am Freibad in Großenbaum geben. Zur Premiere 2012 kamen 1000 Gläubige in den Landschaftspark.
Der Duisburger Evangelische Kirchenkreis will 2019 ein großes Tauffest feiern. 2500 Familien werden dazu angeschrieben. Das gab Superintendent Armin Schneider am Wochenende auf der Synode des Kirchenkreises bekannt. Der Gottesdienst unter freiem Himmel soll Ende Juni im Freibad Großenbaum stattfinden. Zum ersten großen Tauffest kamen 2012 mehr als 1000 Gläubige in den Landschaftspark Nord.
„Das war 2012 ein tolles Erlebnis, und wir hatten eine durchweg positive Rückmeldung“, begründet Schneider die Wiederholung der Massen-Taufe, die auch den „volkskirchlichen“ Charakter der Evangelischen Kirche dokumentieren soll. Vor sechs Jahren ließen sich vor den vielen Gottesdienstteilnehmern 76 Menschen – vom Erwachsenen bis zum Kleinkind – aus 58 verschiedenen Familien taufen. Nun werden die 2500 Duisburger Familien mit mindestens einem evangelischen Elternteil und mindestens einem ungetauften Kind im Alter von bis zu sieben Jahren angeschrieben und eingeladen, an der Taufe am See des Großenbaumer Freibades am 29. Juni teilzunehmen.
Kirchenkreis hat in 14 Jahren 21.000 Mitglieder verloren
Sorgen bereitet dem Evangelischen Kirchenkreis dagegen der Rückgang der Gemeindemitglieder und der damit einhergehende Abbau von Pfarrstellen. Bei seiner Gründung 2004 zählte der Kirchenkreis 87.000 Mitglieder, heute sind es nur noch 66.000, so Schneider.
In seinem Bericht vor dem Kirchenparlament erklärte der Superintendent, dass es bei dem weiter zu erwartenden Rückgang der Gemeindemitglieder 2030 vermutlich höchstens noch die Hälfte der jetzigen Pfarrstellen geben wird. Aktuell zählt der Kirchenkreis noch 32 Pfarrstellen. Doch selbst die Besetzung der verbleibenden Pfarrstellen gestaltet sich in den kommenden Jahren schwierig, so Schneider: Es fehlt der Pfarrernachwuchs.
Allein bis 2030 werden durch anstehende Verrentungen 21 Gemeindepfarrstellen sowie neun kreiskirchliche Pfarrstellen vakant. Welche Pfarrstellen in Gemeinden und Kirchenkreis 2030 erhalten bleiben und besetzt werden sollen, ist noch offen, so der Superintendent.
Plan: Superintendent soll nicht mehr als Pfarrer arbeiten
Schneider geht 2020 mit 65 Jahren in den Ruhestand. Er will den anstehenden Wechsel an der Spitze des Kirchenkreis nutzen, um „losgelöst von meiner Person“ eine strittige Grundsatzentscheidung treffen zu lassen. Schneider machte dabei auf der Synode selbst den Vorschlag, das Superintendentenamt im Evangelischen Kirchenkreis künftig als Hauptamt ohne parallele Pfarrtätigkeit in einer Gemeinde auszuüben. Nach der bisherigen Regelung arbeitet ein Superintendent ein Viertel seiner Zeit pfarrgemeindlich.
„Für das Hauptamt-Modell spricht die enorme Fülle von Aufgaben, die ein Superintendent zu bewältigen hat.“, erklärte Schneider, der früher Pfarrer in Obermarxloh und danach Krankenhaus-Seelsorger war. Solingen hat beispielsweise das neue Modell bereits umgesetzt. Skeptiker meinen dagegen, dass die Verwurzelung in einer Gemeinde unverzichtbar ist. „Unabhängig davon, wie die Entscheidung der Synode ausfällt, bliebe dann noch ausreichend Zeit, die Wahl im November 2020 angemessen vorzubereiten“, so Schneider.
<<< SYNODE IST DAS KIRCHENPARLAMENT
- Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg kommt das nächste Mal am 14. und 15. Juni 2019 zusammen. Sie ist vergleichbar mit dem Parlament auf politischer Ebene. Die Kreissynode setzt sich zusammen aus Pfarrerinnen und Pfarrern und gewählten Presbyterinnen und Presbytern.
- Die Zahl der Theologen darf dabei die der Nicht-Theologen nicht überschreiten. Die Kreissynode trifft sich in der Regel zweimal im Jahr und tagt öffentlich.