Duisburg. . Die Stahlwerke Thyssenkrupp und Arcelor-Mittal haben in Duisburg ihre Produktion zurückgefahren. Der Grund ist der weiter sinkende Rheinpegel.
Nun trifft der Wassermangel des Rheins auch die Stahlindustrie spürbar. Thyssenkrupp hat die Schubschifffahrt zwischen Rotterdam und Duisburg, eingestellt, über die das Werk mit Rohstoffen wie Erz und Kohle versorgt wird. „Die Rohstoffversorgung kann durch die verbleibenden Transportmittel (Motorschiffe, Bahn) nicht im erforderlichen Maße aufrecht erhalten werden. Die Produktion wird entsprechend zurückgefahren“, teilte das Unternehmen mit. Gegenüber den Kunden habe man „Höhere Gewalt“ geltend gemacht.
Ebenso hält es Arcelor-Mittal am Standort Ruhrort. Die Produktion habe man an die geringere Roheisenversorgung durch Lieferant Thyssenkrupp angepasst.
Am Montagmittag war der Pegel am Hafenmund auf nur noch 1,55 Meter gesunken, deutlich unter dem langjährigen Tiefstwert von 1,74 Meter. Für die nächsten Tage sehen die Prognose zwar eine Zunahme des Wasserstandes voraus, aber nur um zwei bis drei Zentimeter. „Es wird sich nicht viel ändern“, sagt Jan Böhme vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Homberg.
Kräftiger Regen erforderlich an Nebenflüssen
Regen in und um Duisburg, wie am Montag minimal gefallen, habe zudem kaum Auswirkungen auf den Pegelstand. Um den Pegel wieder auf ein normaleres Maß steigen zu lassen, seien „kräftige und lang anhaltende Niederschläge“ erforderlich, und zwar in den Gebieten der Rheinnebenflüsse wie Neckar, Main und Mosel. Ein bis zwei Wochen Regen seien wünschenswert und ansonsten am besten „typisches Herbstwetter“, so Gewässerkundler Böhme.
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Dabei sind die Auswirkungen des wochenlangen Niedrigwasser in Europas am stärksten für die Schifffahrt genutzten Strom noch vergleichsweise gering. Zwar könne die Schifffahrt weniger Fracht laden und müsse daher mehr Schiffe fahren lassen, aber im Raum Niederrhein seien immer noch knapp zwei Meter Wasser in der Fahrrinne. Am Mittelrhein seien es dagegen nur 1,80 oder gar 1,40 Meter. Tieferes Ausbaggern des Rheins sei für die Zukunft keine Option. Böhme: „Das bringt ja nicht mehr Wasser.“