Duisburg. . Nach dem Kauf durch die Gebag wird Duisburgs prominenteste Brachfläche wieder interessant für die Immobilienbranche.
Einmal im Jahr trifft sich in München die Immobilienbranche zur Messe Expo Real. Auch eine Duisburger Delegation präsentierte dort Pläne und Projekte. Ein Fazit zum Messeauftritt zieht WAZ-Redakteur Willi Mohrs im Gespräch mit Ralf Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW).
Welche Note würden Sie der diesjährigen Expo Real aus Duisburger Sicht geben?
Ralf Meurer: Die Note Gut. Es gab gute Gespräche zu laufenden Projekten, um diese weiter voranzubringen und viele neue Kontakte, die es nach der Messe aufzubereiten gilt.
Was stieß auf besonderes Interesse bei Entwicklern und Investoren?
Interesse gab es an der Entwicklung Wedau. Das Modell, welches das größte auf dem Stand der Metropole Ruhr war, hat Interessenten angelockt. Dazu gab es natürlich Nachfrage zur Fläche am Güterbahnhof, hier hat die Berichterstattung der letzten Woche über den Ankauf durch die Gebag Aufmerksamkeit erzielt. Nachgefragt wurden auch Flächen für Unternehmensimmobilien, das heißt Gewerbeflächen, auf denen Entwickler bedarfsgerechte Immobilien für nachfragende Nutzer entwickeln und errichten wollen.
Gab es schon konkrete Nachfragen nach der von der Gebag erworbenen Duisburger Freiheit?
Ja, die Berichterstattung hat Nachfragen generiert. Dabei ging es um Nachfragen, in welche Richtung die zukünftige Planung für die Fläche geht. Aber es gab auch schon Kaufinteressenten für verschiedene Nutzungen, die aber erstmal auf die Zeit nach der Klärung der planerischen Ziele verwiesen wurden.
Welche Entwicklung wäre aus Sicht der GFW die beste für die Freiheit? Büro, Handel, Gewerbe oder ein Mix?
Bei der Größe der Fläche und ihrer herausragenden Lage ist eine Nutzungsmischung sicher die beste Lösung. Im Norden direkt am Hauptbahnhof könnte ich mir eine hochwertige Büronutzung vorstellen, für die Fläche südlich der Karl-Lehr-Straße wäre aus Sicht der Wirtschaftsförderung auch ein Gewerbeflächenangebot wünschenswert.
Wie lange darf es dauern mit der Entwicklung der Fläche, damit sich Interessenten nicht wieder abwenden?
Die Aufgabe besteht nun darin, die planerischen Ziele zu konkretisieren und in einem Bebauungsplan zu fixieren und damit die planungsrechtlichen Grundlagen für eine Vermarktung zu schaffen. Dies sollte nicht überstürzt, aber zügig geschehen, damit die jetzige Nachfragewelle, sofern sie dann ins Konzept passt, noch mitgenommen werden kann.
Überall wird ein Mangel an Gewerbeflächen beklagt. Woran fehlt es aktuell in Duisburg?
Gewerbeflächen sind aufgrund der aktuell hohen Nachfrage knapp geworden. Die Entwicklung neuer Flächen wie der Friedrichpark oder Wedau-Nord benötigen durch den erforderlichen Planungsprozess und die notwendige Erschließung noch Zeit. Dabei gehen uns aktuell die verfügbaren Flächen aus, nachdem am Zebrapark und in Hohenbudberg die letzten Flächen veräußert werden konnten. Neue Flächen resultieren aus aufgegebenen Gewerbe- oder Industriestandorten, und die können nicht so schnell für neue Nutzungen aktiviert werden.
>>>Messe mit über 2000 Ausstellern
Die Messe Expo Real ist eine reine Fachmesse für Immobilien und Investitionen. Im letzten Jahr kamen über 2000 Aussteller aus 41 Ländern auf das Münchener Messegelände und weit über 44.000 Besucher, dazu noch 1000 Journalisten und Medienvertreter.
Eine weitere bedeutende Immobilienmesse, die Mipim, findet jährlich in Cannes statt.