Duisburg. Der Duisburger Fleischermeister Andreas Roschak fährt durch Europa auf der Suche nach bestem Fleisch. Und das gibt’s dann in Meiderich zu kaufen.
Flat Iron-Steak, Teres Major, Hanging Tender, Boston-Butt Cut, Tri Tip – wer jetzt nichts verstanden hat, sollte sich an Andreas Roschak wenden. Der 55-Jährige ist Fleischermeister, Fleischsommelier und Beefhunter, zu Deutsch: Fleischjäger. In ganz Europa ist er unterwegs, um Fleisch höchster Qualität aufzutreiben. Und das, was am Textbeginn vielleicht für etwas Verwirrung gesorgt hat, ist an seiner Fleischtheke auch zu kaufen. Und noch viel mehr.
Als Fleischermeister bei Rewe Meyer in Meiderich ist Roschak für eine erstaunliche Auswahl verantwortlich, die nachvollziehbar ist, wenn man ihn über Nahrungsmittel vom Tier reden hört, von irischen Farmen, wo Rinder auf endlosen Weiden stressfrei heranwachsen, vom Schwäbisch-Hällischen Schwein und Koteletts erlesener Qualität, von Hähnchen, die Zeit haben zu wachsen und Platz ohne Ende in französischen Wäldern. „Ich reise durch Europa und besuche Rinderfarmen in Irland, Deutschland und Österreich, Freilandgeflügel in Frankreich und Spanien“, beschreibt er die Tätigkeit als „Beefhunter“. Und das was er sucht und findet auf seinen Reisen ist schlicht Top-Qualität: „Der Geschmack ist unvergleichlich“, schwärmt er vom Freiland-Federvieh aus Aquitanien. Nächste Woche ist er zu Besuch bei Texas-Longhorns: „Ich will wissen, was wir verkaufen.“
Fahrten zu Fleischlieferanten in Nah und Fern
Er habe ein „großes Interesse an Tierwohl und Qualität“, begründet er seine Fahrten zu Fleischlieferanten in Nah und Fern. Was er für gut befindet, wird in Meiderich verkauft, neben dem herkömmlichen Angebot. „Das Zusatzprogramm wächst ständig“, sagt er: Die Nachfrage nach Fleisch von speziellen Rinder- oder Schweinrassen nehme zu, auch nach speziellen Zuschnitten, etwa aus der Grill-Szene.
In der ist Roschak auch engagiert, will bei Rewe in Kürze einen Beefhunter Grill-Club etablieren und Seminare rund um die vielfältigen Fleischdelikatessen vom heißen Rost anbieten. „Das Interesse ist da“, weiß er. Und zeigt Fotos von fast künstlerisch angerichteten „Grill-Tellern“, die aus dem Edel-Restaurant kommen könnten.
Qualität auf dem Teller
Rasse, Haltung, Schlachtung und Reifung, erläutert Roschak, müssen stimmen, damit letztlich Qualität auf dem Teller landet. „Es ist hervorragende Qualität auf dem Markt“, sagt er auch. Aber nicht immer und nicht überall und immer teurer als die Standardware. „Es wird nie Massenware werden“, sagt er.
Auch wer einmal etwas Außergewöhnliches auf dem Grill oder in der Pfanne haben will, sollte sich bei Roschak umsehen: Straußensteaks, Steaks vom Wagyu-Rind, Bison aus Kanada oder auf besondere Anfrage auch Elch aus Litauen oder Känguru-Steaks kann der Beefhunter auftreiben. Mit einer Einschränkung: „Nicht im Programm sind Zebra-Steaks aus Respekt vor dem MSV.“
>>>> KOCHKUNST AM GRILL
Lardiertes Rinderfilet im Spinatmantel mit gegrillten Jakobsmuscheln, marinierten Gambas und Wachteleiern auf Feldsalat: So etwas macht Andreas Roschak auf dem Grill. Zusammen mit ähnlich Begeisterten will er 2019 in England an der World Steak Challenge teilnehmen.