Duisburg. . Das Aletta-Haniel-Programm unterstützt Schüler der Gesamtschule Ruhrort bei der Ausbildungsplatz-Suche. Die Jugendlichen müssen Einsatz zeigen.

Marvin Krishnatasan ist zwar eher schüchtern, aber ein freundlicher Junge, der anpacken kann, wenn’s nötig ist. Gute Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Einzelshandelskaufmann. Den Vertrag bei Rewe Meyer in Meiderich kann der 16-Jährige jetzt unterschreiben.

Es ist eine von vielen Erfolgsgeschichten des Aletta-Haniel-Programms, das seit 2010 Schüler der Gesamtschule Ruhrort ab der 8. Klasse bei der Suche nach dem geeigneten Ausbildungsplatz unterstützt und mit Duisburger Betrieben zusammenbringt.

Einzelhandelskaufmann als Traumberuf

Marvin ist einer der Absolventen. „Ich wollte gern mit Produkten arbeiten, Einzelhandelskaufmann ist mein Traumberuf“, sagt der Junge aus Hochfeld. Mit diesem Wunsch war er der passende Kandidat für Sascha Meyer – der 40-jährige Kaufmann führt in zweiter Generation den Rewe-Markt an der Meidericher Herbststraße, ein Getränkemarkt gehört dazu, einen weiteren Markt betreibt die Familie in Dinslaken. „Wir sind ein Familienbetrieb“, sagt Meyer, der 80 Mitarbeiter beschäftigt, darunter bis zu fünf Azubis pro Ausbildungsjahr.

„Das Konzept des Programms hat mich überzeugt“, sagt Meyer. Weil genau darauf geschaut werde, welche Jugendlichen zu den Arbeitgebern passen. Bewerbungen bekomme er viele, sagt der Kaufmann, „aber oft passen die nicht zu uns und zu diesem Beruf.“ Bei Marvin war das anders, lobt Sascha Meyer. „Nur die ersten Wochen waren schwierig, dann hat er schnell Verantwortung übernommen in der Getränke-Abteilung.“

60 Partnerfirmen unterstützen das Programm

Einmal in der Woche kommt Marvin Krishnatasan seit den Sommerferien nun in den Markt statt in die Schule, hat mittlerweile einen eigenen Blick für das entwickelt, was zu tun und gefragt ist. Die Regale auffüllen mit Getränken, Kisten und Kartons beiseite räumen, auch der Service gehört dazu, Fragen von Kunden beantworten und bei der Suche nach Produkten zu helfen.

„Fleißig, freundlich, zuverlässig – er hat mich schnell überzeugt“, sagt Sascha Meyer. Deshalb hat er gar nicht länger gewartet und Marvin nun einen Ausbildungsvertrag vorgelegt, den er in den nächsten Tagen mit seinen Eltern unterschreiben kann.

Zu den ersten Gratulanten gehörte Schewa van Uden vom Kommunalen Integrationszentrum (KI), die das Projekt mit Ira Nazlier von der Haniel Stiftung betreut. „Wir haben fast 60 Partner-Firmen, viele suchen gezielt nach guten Leuten“, berichtet sie. Auch auf Seiten der Schüler sei das Interesse groß, stets gibt’s mehr Bewerber als Plätze. Es gilt das Prinzip von fördern und fordern, erklärt Schewa van Uden: „Das Engagement der Schüler ist Voraussetzung“.