Duisburg. Die Duisburger SPD befürchtet, dass die zusätzlichen Polizeikräfte für andere Einsätze abgezogen werden. Dem widerspricht die Polizei.
Demoeinsatz Hambacher Forst statt Kontrollen in Marxloh? Der Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Frank Börner schlägt Alarm. Nach seinen Informationen lässt NRW-Innenminister Herbert Reul die zusätzliche Polizei-Einsatzhundertschaft für den Duisburger Norden ab 1. September abziehen, um sie in dem Braunkohlegebiet einzusetzen. Aus dem Duisburger Polizeipräsidium kommt dagegen Entwarnung. Die Polizei habe Marxloh weiterhin mit Zusatzkräften im Visier.
Börner: Polizei hat Vorherrschaft auf Marxloher Straßen zurückgewonnen
„Jeden Tag sorgen zusätzliche Kräfte für Sicherheit bis in den frühen Morgen hinein,“ lobt Börner den Polizeieinsatz in Marxloh. Seit 2015 ist ein zusätzlicher Zug der Einsatzhundertschaft – das sind 38 Beamte der Bereitschaftspolizei – nach Marxloh abgeordnet. „Die Polizei ist dort präsent und kann schnell einschreiten. Und das ist gut und richtig“, so Börner weiter. Größere Vorkommnisse in der Vergangenheit wie zum Beispiel bei einem nächtlichen Auflauf auf dem Altmarkt hätten so „zügig beendet werden können“.
„Nachdem die Polizei die Vorherrschaft auf den Marxloher Straßen zurückgewonnen hat“, so Börner, werde es jetzt fraglich, ob die Duisburger Polizei das Sicherheitsniveau halten könne, wenn die Beamten mindestens bis zum Jahresende im Hambacher Forst Dienst tun sollen.
Polizei Duisburg: Keine Änderung bei der Kräftezuweisung
Polizeisprecher Daniel Dabrowski relativiert die Alarmmeldung des SPD-Politikers. Die Einsatzhundertschaft sei weiterhin bis zum Jahresende dem Duisburger Norden zugeordnet. Richtig sei, dass es mögliche aktuelle und temporäre Abordnungen geben könne, wenn dies polizeilich notwendig sein, eben auch zum Hambacher Forst: „Es gibt aber keine Änderung bei der Kräftezuweisung.“ Sollten die Bereitschaftspolizisten andernorts eingesetzt werden, will die Duisburger Polizei aber ihre Präsenz in Marxloh durch eigene Kräfte kompensieren.
Zum Ende des Jahres läuft die jährlich befristete Zuweisung der Einsatzhundertschaft für den Duisburger Norden aus. Danach wird neu verhandelt. Laut Dabrowski wird das Duisburger Polizeipräsidium gegenüber dem Land die Verlängerung der Kräftezuweisung beantragen – mit guten Argumenten.