Duisburg. . Studenten der Uni Duisburg-Essen müssen weiter auf ihre neue Kantine warten. Grund sind gestiegene Kosten. Land und Hochschule sollen nun helfen.

Ursprünglich sollten Studenten der Uni Duisburg-Essen bereits im kommenden Semester in der neuen Mensa speisen. So lautete der Plan vor drei Jahren als die ehemalige NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze die marode Mensa besuchte und den Scheck für einen modernen Neubau überreichte. Im Laufe der Planungen verschob sich der Baustart dann auf Sommer 2018. Nun steht fest: Auch dieser Termin lässt sich nicht einhalten – der Neubau am Campus zwischen Forsthausweg und Carl-Benz-Straße verschiebt sich erneut.

„In diesem Jahr werden wir nicht mit dem Bau beginnen können“, bestätigt Johanne Peito, Sprecherin des Studierendenwerks Essen-Duisburg als Bauherr des Projektes. Studenten und Mitarbeiter müssen also weiter in der alten Kantine Platz nehmen. Einen neuen Zeitplan gebe es noch nicht, so Peito. Grund für den Aufschub sind nochmals gestiegene Baukosten. Schließlich seien Honorare und Kosten für Gewerke seit Planungsstart vor drei Jahren gestiegen. „Wir sind jetzt dabei, das Betriebskonzept zu überarbeiten, um die Kosten zu senken.“

Kostenlücke entstanden

Zugesichert hatte die Ministerin damals 23,3 Millionen Euro aus Mitteln des Hochschulpaktes. Zuletzt waren die Baukosten jedoch auf 35 Millionen angestiegen – eine Finanzierungslücke von zwölf Millionen Euro war entstanden. In der aktuellen Planungsphase sei dann absehbar gewesen, dass auch diese 35 Millionen nicht ausreichen werden. „Denn mittels technikbasierten Modellen können wir den gesamten Bauzyklus abbilden“, erklärt Peito. Daraufhin entschieden sich das Studierendenwerk und die verantwortlichen Planer und Projektsteuerer um das Frankfurter Architekturbüro Wörner/Traxler/Richter sowie das Gladbecker Ingenieurbüro Danielzik, den Baustart zu verschieben. Um die Kostenlücke decken zu können, sei das Studierendenwerk nun in Gesprächen mit Land und Hochschule. Konkrete Zusagen für erneute Mittel gebe es aber noch nicht.

Essen für 4000 Studenten

Eine hölzerne Freitreppe führt ins Obergeschoss des Uni-Restaurants
Eine hölzerne Freitreppe führt ins Obergeschoss des Uni-Restaurants © Studierendenwerk | Wörner, Traxler, Richter Planungsgesellschaft mbH

Ob nun die neue Mensa doch kleiner ausfallen könnte als geplant? „Das können wir ebenfalls noch nicht sagen“, so Peito. Immerhin wurde der Bauantrag bereits im vergangenen Winter eingereicht, jedoch noch nicht genehmigt. Auf einer Fläche von 5600 Quadratmetern neben dem Fraunhofer In-Haus-Zentrum am Forsthausweg soll die Mensa entstehen und dort täglich bis zu 4000 Studenten, Mitarbeiter und Gäste der Uni versorgen. Das Raumprogramm wurde vom Land bereits genehmigt, Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind abgeschlossen. Auf mehreren Etagen sollen vielfältige Speisen angeboten werden. Darunter Angebote für Vegetarier, Veganer und die vielen internationalen Studenten der Uni.

>> CHEFIN WURDE ABBERUFEN

Ob die erneuten Verzögerungen des Mensa-Baus in Zusammenhang mit der Abberufung der Geschäftsführerin stehen, wollte das Studierendenwerk nicht kommentieren.

Wie berichtet, wurde Sabina de Castro nach über vier Jahren von ihrem Amt abberufen. Ihre Nachfolge hat nun bis Ende des Jahres Jörg Lüken übernommen.