Duisburg. . Nach einjähriger Pause organisiert Claudia A. Grundei zum sechsten Mal die Open-Air-Ausstellung. Dort kann man Künstlern bei der Arbeit zusehen.
Nachdem Claudia A. Grundei 2017 eine Kunstpause eingelegt hat, bereitet sie jetzt seit vier Monaten wieder die Verwandlung des Botanischen Gartens Duissern in den „Kunstraum Grün“ vor. Die sechste Ausgabe der Open-Air-Ausstellung läuft vom 30. August bis 2. September. „Ich habe die arge Befürchtung, dass ich das jährlich machen muss“, sagt die Künstlerin halb ernst- und halb scherzhaft. Denn die Idee, als Duisserner Künstlerin „ihren“ grünen Lieblingsplatz in einen Kunstort zu verwandeln, beschert jedesmal eine stressige Zeit.
Die Pause habe sie nicht etwa aus privaten Gründen eingelegt, sagt Grundei. Vielmehr hätten Künstlerkollegen die Zweijährigkeit angeregt. Inzwischen sei sie von ihren Nachbarn aber so oft angesprochen worden, wann es denn endlich wieder so weit sei, und habe auch die Stadt signalisiert, dass die Veranstaltung gerne jährlich laufen könne, dass es wohl darauf hinauslaufe.
Künstler unternehmen Ausflug in die Bildhauerei
Ihrem Konzept bleibt sie treu, Künstler aus der Region auszustellen, die überwiegend nicht als Bildhauer, sondern als Maler, Grafiker, Zeichner, Fotografen oder Objektkünstler arbeiten und hier eine Ausflug in die Bildhauerei unternehmen. Was wegen Wind und Wetter im Außenraum natürlich eine Herausforderung ist. 29 Künstler sind diesmal wieder dabei, und es werden diesmal auch alle drei Teiche bespielt werden können. Für den kleinsten davon hat sich Grundei ein eigenes Projekt überlegt.
Neu in der Runde sind acht Künstler, „das tut der Sache gut“. Wobei diesmal auch eine Arbeit des 1987 verstorbenen Dieter Pirdzun zu sehen ist. Eine Sammlerin stellt die 1,80 Meter hohe Metallskulptur „Der Schreitende“ zur Verfügung. Neu dabei sind auch Mohamad Al Natour und Angela Hiß, deren Arbeiten bei der Aktion „Kantpark-Stämme“ an der Cubus-Kunsthalle zu sehen waren, Peter Helmke, der sein Atelier an der Goldstraße hat und eine Bank umgestaltet, Friederike Huft, die eine Installation zeigt, Katrin Roth aus dem Atelierhaus Hafenkult, Pit Bohne und Gabriella Fekete. Sie wird während der Ausstellungszeit am Künstlerzelt auf der großen Wiese zeichnen.
Roger Löcherbach sägt
Ebenfalls vor Publikum arbeitet (am Freitag und Samstag) wieder Roger Löcherbach, der mit der Kettensäge einen Baumstamm in eine Skulptur verwandelt; vorgesehen ist ein Eichenstamm von 1,50 Metern Durchmesser, aber ob es gelingt, den zu transportieren, weiß Claudia Grundei noch nicht.
Außerdem dabei sind die „Stammgäste“ Renate Krupp, Hans-Jürgen Vorsatz, Angelika Ruckdeschel, Günter M. Schirmer und Angelika Stienecke von der Duisburger Sezession und der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler (IG) sowie Wolf D. Lipka vom Duisburger Künstlerbund und der IG sowie Ute Augustin-Kaiser, Regina Bartholme, Fee Brandenburg, Will Brands, Klaus Brüggenwerth, Andrea Fehr, Marco Morosin, Madalina Rotter, Dorothee Schaller, Martin Schmitz und Claudia Sper.
Auch der Imker Alfred Hein, der die Bienenstöcke im Botanischen Garten vor zwei Jahren übernommen hat, steht am Ausgang Am Freischütz für Fragen zur Verfügung und bietet Honigproben an.
Viel Musik zur Eröffnung
Am Eröffnungstag, 30. August, gibt es ab 18 Uhr ein umfangreiches Programm im Botanischen Garten an der Schweizer Straße (auch bei Regen). Wenn um 18.30 Uhr Kulturdezernent Thomas Krützberg zur Eröffnung gesprochen hat, spielen ab 19 Uhr die Empty Handed Painters. Der Name der Band ist einer Textzeile von Bob Dylan entlehnt. „Andreas, Dietmar, Erwin und Reiner spielen Songs mit Wiedererkennungswert, interpretiert mit Männerstimme und Gitarre“, so die Ankündigung.
Katja und Piet sind Nachbarn von Claudia A. Grundei, die eigentlich in der Band „Eicker Abgrund“ spielen, zum Kunstraum Grün ab 20 Uhr aber als Duo auftreten und Songs aus Pop und Rock unplugged mitbringen. Gegen 21 Uhr tritt dann Marita Bursch mit Chor auf. Getränke und Snacks am Eröffnungsabend sind frei.
Am Freitag, 31. August, um 17.30 Uhr lädt Musikerin Dorothee Becker zur Baummeditation ein. Die Ausstellung wird vom Kulturbeirat der Stadt gefördert.