Duissern. . 29 Künstler stellten im Rahmen von KunstraumGRÜN ihre Werke unter freiem Himmel aus. Der Andrang und das Interesse waren groß.

Die braune Rinde wird umschlungen von gelben Plakaten, die den Baum zur Litfaßsäule werden lassen. Nur ein paar Meter weiter recken sich neben blühenden Pflanzen bunte Staubwedel wie ein Blumenbeet aus der frischaufgeschütteten Erde. Gewachsen sind sie dort wohl kaum. Kunstinstallationen sind es, die sich am Wochenende im gesamten botanischen Garten finden ließen.

Kunst für Menschen, die sonst nie damit in Berührung kommen

Mit dem „KunstraumGRÜN“ wurde Interessierten bereits zum fünften Mal kostenfrei die Möglichkeit gegeben, Werke von 29 Kunstschaffenden auf der ganzen Anlage zu begutachten.

Initiatorin Claudia Grundei erklärt die Intention hinter ihrem Projekt: „Wir haben hier die Möglichkeit, auf urbanem Raum Kunst an Menschen zu bringen, die sonst nie damit in Berührung kommen würden. Vom Anstreicher bis zum Professor kommt hier jeder.“ Und die Sprecherin der freien Duisburger Künstler, die selbst nahe des botanischen Gartens großgeworden ist, merkt, dass ihr Plan funktioniert. Im Minutentakt kommen Menschen und schütteln ihr die Hand, beglückwünschen sie zur gelungenen Ausstellung unter freiem Himmel: „Der Andrang dieses Jahr ist beeindruckend. Das liegt natürlich auch am guten Wetter und am musikalischen Rahmenprogramm“, sagt sie. Aber nicht nur auf Besucherseiten ist die Veranstaltung beliebt. „Die Wartelisten für Künstler, die hier ausstellen wollen, ist lang. Ich bekomme mehr Anfragen, als ich Platz zur Verfügung habe“, so Grundei.

Gelungene Abwechslung zum Museumsbesuch

Einer, der Platz für seine Arbeit bekommen hat, ist Marco Morosin. Seine Plastik – ein Stein, verbunden mit zwei Holzstäben – ziert eine Wiese nahe des Eingangs. „Das lief alles über Facebook“, erzählt der gelernte Steinmetz, „dort stelle ich regelmäßig meine Arbeiten ins Netz. Und dann wurde ich angesprochen. Das ist eine tolle Möglichkeit für unbekanntere Künstler wie mich.“

Margit Meiswinkel und ihr Gatte Helmut haben auch über Morosins Werk diskutiert. Seit dem ersten „KunstraumGRÜN“ kommt das kunstinteressierte Ehepaar jedes Jahr aufs Neue und begutachtet alle Arbeiten. Beide sehen eine gelungene Abwechslung zu den Museumsbesuchen. „Die Kunst, die hier mit der Natur verbunden wird, das ist schon etwas ganz besonderes“, sagt die ältere Dame. „Es sind die Menschen, die Künstler und die ganze Mühe, die dahintersteckt – das ist einfach einzigartig.“