Neudorf. . Die Trasse im Nachtigallental wurde bereits saniert. Die Strecke durch den Stadtwald soll künftig als Zubringer genutzt werden.

Auch wenn der Radweg am Sternbuschweg mittlerweile breit ausgebaut ist, so macht eine Fahrradtour durch die Stadt nur an wenigen Stellen richtig Spaß. Viel Verkehr und ein brüchiger Asphalt trüben oft die Freude. In einigen Jahren jedoch soll der Radschnellweg 1 mehrere Städte im Ruhrgebiet verbinden – frei von Autoverkehr. Doch wie kommen die Bauarbeiten am Duisburger Teilstück voran?

„Die Planung läuft noch“, erklärt Peter Steinbicker, Fahrradbeauftragter der Duisburger Verwaltung. „Straßen NRW finanziert das Projekt zwar, planen und durchführen müssen es aber die Kommunen. Deshalb haben wir einen Projektsteuerer beauftragt, der die Planung und die öffentlichen Ausschreibungen beginnt.“ Ende 2019 soll dies soweit sein.

Allerdings ist die Strecke nicht Teil des Radschnellwegs. Der verläuft künftig an der Koloniestraße.
Allerdings ist die Strecke nicht Teil des Radschnellwegs. Der verläuft künftig an der Koloniestraße. © Jörg Schimmel

2014 hat der Regionalverband Ruhr eine Machbarkeitsstudie erstellt, die erörtern sollte, ob die geplante Wegführung in allen Teilen der Strecke möglich ist. „Die Studie ist die Grundlage für den RS1. Sie geht aber nicht so sehr in die Tiefe, deswegen reicht sie als Bauplan nicht aus“, sagt Patrick Hönninger von der strategischen Mobilitätsplanung. „Die jetzigen Pläne gehen mehr ins Detail.“ Der Aufwand dafür sei sehr hoch. Es müssten die Grundstücke geprüft werden, über die der Radweg führen soll. „Die gehören ja nicht alle der Stadt. Außerdem müssen sie den Anforderungen für die Strecke entsprechen.“

Radschnellweg muss überall vier Meter breit sein

Der Radschnellweg muss überall vier Meter breit sein, dazu noch einen zwei Meter breiten Streifen für Fußgänger haben. „Das wird nicht überall möglich sein. Man denke nur mal an einen Damm, der kann keine sechs Meter breit sein. An Engpässen der Strecke wird es deswegen Ausnahmen geben“, so Steinbicker. „Wir wollen auch nach Möglichkeit nichts abreißen. Aber deswegen muss man darüber nachdenken, wie man die Strecke plant. Man könnte zum Beispiel die Richtungen aufteilen, um etwas Platz zu sparen.“

Möglich sei es auch, Rad- und Fußweg aufzuteilen – wie es im Nachtigallental hinter der Koloniestraße geschehen wird. „Da verläuft der Radweg oben entlang und der Fußweg etwas versetzt weiter unten“, sagen die Planer. „Der Radweg dort wurde vor kurzem saniert, gehört aber nicht zum Radschnellweg 1“, klärt Steinbicker auf. Viel mehr handele es sich um einen künftigen Zubringer. Die Rampe wurde zudem mit Mitteln aus dem Kommunalen Investitionsprogramm saniert. „Über die Gleise der Güterstrecke soll außerdem noch eine Brücke gebaut werden, das ist einfacher, als die vorhandene mit den Schienen zu verbreitern“ sagt er.

22 Millionen für 6,1 Kilometer Weg

Der Duisburger Teil des Radschnellwegs soll 6,1 Kilometer lang sein. Die Strecke soll zwischen der Eisenbahnbrücke in Hochfeld und der Stadtgrenze zu Mülheim parallel zur Trasse der Rheinischen Bahn durch Hochfeld, Neudorf und das Nachtigallental im Stadtwald verlaufen. „Irgendwann soll es auch mal weitergehen auf die andere Rheinseite. Da müssen wir aber erst schauen, über welche Brücke die Trasse dann führen soll“, so Steinbicker. Die Kosten belaufen sich auf 22 Millionen Euro. 2020 sollen die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt an der Koloniestraße beginnen, ein Jahr später soll dieser fertig sein. Ursprünglich war der Baubeginn für Ende 2018 geplant.